Schülerinnen und Schüler in Frankreich haben zum Schulstart nach den Herbstferien des ermordeten Lehrers Samuel Paty gedacht. Landesweit wurde der Schutz von Schulen und Gotteshäusern verstärkt, auch durch Soldaten der Anti-Terror-Einheit "Sentinelle".
Mit einer Schweigeminute haben die Schülerinnen und Schüler in Frankreich zum Schulstart nach den Herbstferien (17/10 – 02/11) des brutal ermordeten Lehrers Samuel Paty gedacht. Ministerpräsident Jean Castex fuhr zu Patys Schule "College du Bois d'Aulne" in Conflans-Saint-Honorine bei Paris. Ab Montag, 11 Uhr wurde an den Schulen im Land an den Lehrer erinnert.
Paty war Mitte Oktober den Ermittlern zufolge von einem 18-Jährigen getötet worden, nachdem er im Unterricht zur Meinungsfreiheit Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatte. Seine Leiche war enthauptet aufgefunden worden.
Die Tat hatte in Frankreich großes Entsetzen ausgelöst, die Ermittler gehen von einem Terrorakt aus. Keine zwei Wochen später starben bei einer Messerattacke in einer Kirche drei Menschen in Nizza, auch hier nimmt die Staatsanwaltschaft an: islamistischer Anschlag.
Die französische Regierung hat daher den Schutz von Schulen und Gotteshäusern verstärkt. Dabei werden auch Soldaten der inländischen Anti-Terrormission «Sentinelle» eingesetzt.
Anelise Borges, Euronews:
"Frankreichs Lehrer stehen wieder vor ihren Klassen, keine leichte Aufgabe. Sie sollen nicht nur Frankreichs wichtigste Werte übermitteln - Werte, die jetzt im Mittelpunkt einer internationalen Debatte stehen über Meinungsfreiheit und gegenseitigen Respekt und Toleranz. Diese Lehrer stehen auch an vorderster Linie in einem ganz anderen Kampf in Frankreich - gegen die Ausbreitung von Covid-19."
Anelise Borges, su mit dpa, AFP