Washington: "Proud Boys"-Boss zwei Tage vor geplanter Demo verhaftet

"Proud Boys"-Boss Henry "Enrique" Tarrio trägt eine Kappe mit der Aufschrift "The War Boys" während einer Kundgebung in Portland, Oregon,26.09.2020
"Proud Boys"-Boss Henry "Enrique" Tarrio trägt eine Kappe mit der Aufschrift "The War Boys" während einer Kundgebung in Portland, Oregon,26.09.2020 Copyright Allison Dinner/AP
Von Cornelia Trefflich mit dpa
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Die Polizei in Washington hat den Chef der rechten "Proud Boys", Henry "Enrique" Tarrio, in der US-Hauptstadt verhaftet.

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Die Polizei in Washington hat den Boss der rechten "Proud Boys", Henry "Enrique" Tarrio, in der US-Hauptstadt verhaftet. Gegen Tarrio lag ein Haftbefehl wegen Sachbeschädigung aus dem letzten Jahr vor. Zudem hatte er zwei Schusswaffen-Magazine bei sich - das ist in Washington verboten.

Einem Bericht der "Washington Post" zufolge hatte der 36-Jährige im vergangenen Monat am Rande einer Demonstration ein "Black Lives Matter"-Transparent verbrannt, das zuvor aus einer Kirche gestohlen wurde. Gegenüber der Zeitung hatte Tarrio damals erklärt, dass er unter denjenigen gewesen sei, die das Plakat verbrannt hätten.

In zwei Tagen ist erneut eine Pro-Trump-Demonstration unweit des Weißen Hauses geplant, denn an diesem Mittwoch soll der US-Kongress das Ergebnis der Präsidentenwahl vom 3. November zertifizieren. Mit von der Partie: die "Proud Boys" und deren Anhänger. Viele der Trump Unterstützer erkennen den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden nicht an und sprechen von einem Wahlbetrug. Immer wieder protestieren sie gegen das Wahlergebnis.

Trump hatte an diesem Montag einen Aufruf zur Teilnahme an den Protesten in zwei Tagen geteilt. Schon während seines Wahlkampfs hatte er sich im TV-Duell mit Präsidentschaftskandidat Joe Biden geweigert, rechtsradikale Gruppierung wie die "Proud Boys" eindeutig als solche zu verurteilen. Stattdessen hatte er gesagt: " 'Proud Boys' - haltet euch zurück und haltet euch bereit." 

Zwar werteten Trumps Anhänger die Aussage im Anschluss als einen Aufruf gegen Gewalt, aus den Reihen der "Proud Boys" hingegen wurde der Kommentar als Ermutigung verstanden. Zuletzt waren auf den Pro-Trump-Rallyes Menschen unterwegs, die Trumps Spruch auf dem T-Shirt trugen.

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