Militärputsch in Myanmar: Schlagstöcke gegen Schüler

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Myanmars Militärdiktatur hat am Montag zusätzliche Truppen im Lande stationiert und den Internetzugang die zweite Nacht in Folge abgestellt

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Myanmars Militärdiktatur hat am Montag zusätzliche Truppen im Land stationiert und den Internetzugang die zweite Nacht in Folge abgestellt, um die Proteste gegen den Staatsstreich zu unterdrücken - trotzdem sind wieder Demonstranten auf die Straßen gegangen.

Seit dem Militärputsch am 1. Februar gibt es im ganzen Land Proteste gegen die Machtübernahme - mit Ausschreitungen und Verletzten. Das Militär droht den Demonstranten mit bis zu 20 Jahren Gefängnis, wenn sie die Streitkräfte behindern.

Beobachter glauben, dass die Proteste dennoch weitergehen werden.

Tom Andrews, UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte in Myanmar: "So sehr sie sich auch vor der brutalen Niederschlagung fürchten, die sie in der Vergangenheit erlebt haben, und vor der Tatsache, dass das Militär jeden Moment zuschlagen könnte, so sehr fürchten sie sich in erster Linie davor, dorthin zurückzukehren und unter einer brutalen Militärdiktatur zu leben. Sie werden nicht dorthin zurückgehen."

Dutzende Schüler verhaftet

In der Hauptstadt Naypyidaw versammelten sich Demonstranten vor einer Polizeiwache und forderten erfolgreich die Freilassung einer Gruppe von Schülern, die sich an einem Anti-Putsch-Protest beteiligt hatten.

Die Schüler berichteten, die hätten friedlich demonstriert, dennoch habe die Polizei Dutzende von ihnen verhaftet. Die Sicherheitskräfte hätten Wasserwerfer und Schlagstöcke gegen sie eingesetzt, sagten sie gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Aung San Suu Kyi und Win Myint drohen bis zu 3 Jahren Haft

Die abgesetzte Regierungschefin Aung San Suu Kyi ist weiterhn in Haft. Am Mittwoch soll sie per Video vor einem Gericht erscheinen.

Die Nobelpreisträgerin steht wegen eines geringfügigen Vergehens, des Besitzes unregistrierter, importierter elektronischer Geräte, unter Hausarrest. Es werde geprüft, ob diese illegal ins Land gebracht worden seien, hieß es. Sie habe gegen die Import-Export-Gesetze des Landes verstoßen.

Myanmars Präsident Win Myint wird beschuldigt, gegen Corona-Auflagen verstoßen zu haben. Berichten zufolge drohen beiden Politikern bis zu drei Jahre Haft.

In Myanmar wurden nach Berichten von Menschenrechtlern seit dem Putsch mindestens 426 Menschen festgenommen. Von diesen seien 391 weiterhin hinter Gittern, heißt es in einer Erklärung der Organisation zur Unterstützung politischer Gefangener AAPP.

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