Aus Solidarität mit dem verurteilten Rapper Pablo Hasél hat es in mehreren Städten Spaniens Proteste gegeben.
**Nach der Verhaftung des katalanischen Rappers Pablo Hasél wegen Beleidigung der Monarchie **sind in Barcelona und weiteren spanischen Städten mehrere tausend Menschen auf die Straße gegangen.
Es gab stundenlange Straßenbarrikaden. Bei den Kundgebungen kam es am Dienstagabend unter anderem in Barcelona, Valencia, Palma de Mallorca und Girona zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.
Im Zentrum der katalanischen Hauptstadt Barcelona setzten die Protestierenden - nach Medienschätzungen rund 2.000 Menschen - unter anderem Müllcontainer in Brand. Sie errichteten Straßenbarrikaden und bewarfen die Beamten mit Steinen, Flaschen und Böllern und skandierten Slogans wie "Freiheit für Pablo Hasél" oder "Tod dem spanischen Regime". Eine junge Demonstrantin sei an einem Auge schwer verletzt worden, berichtete die Zeitung "La Vanguardia".
Ein Gericht hatte den in Spanien für seine teils radikalen Texte bekannten Musiker wegen Beleidigung des Königshauses und der Verherrlichung von Gewalt in seinen Texten zu neun Monaten Haft verurteilt.
Am Dienstagmorgen hatte die Polizei den Rapper festgenommen. Der 32-Jährige, der mit bürgerlichem Namen Pablo Rivadulla Duró heißt, hatte es abgelehnt, die Haftstrafe freiwillig anzutreten und sich 24 Stunden lang in einem Universitätsgebäude in Lleida verbarrikadiert. Dutzende Studenten, die die Festnahme zu verhindern suchten, wurden von der Polizei abgeführt.
Pablo Hasél wurde bereits 4 Mal wegen Körperverletzung angeklagt
Pablo Hasél wurde auch bereits viermal wegen Körperverletzung angeklagt und 2014 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Dennnoch unterstützen ihn viele Künstler und Prominente. Mehr als 200 Künstler, darunter Filmregisseur Pedro Almodóvar und Hollywood-Star Javier Bardem, haben eine Petition gegen seine Inhaftierung unterzeichnet. Die Unterstützer vergleichen Spanien in ihrer Petition mit Ländern wie der Türkei oder Marokko. Außerdem plädieren sie für eine eine schnelle Änderung des spanischen "Knebelgesetzes", wie sie es nennen.
Regierung will Gesetz ändern - Beleidigungen künftig nicht mehr starfbar
Die Verurteilung zu einer Haftstrafe ist in Spanien umstritten. Die linke Regierung in Madrid will die Gesetze so ändern, dass jemand wie Hasél nicht mehr zu einer Haftstrafe verurteilt werden kann.
In der vergangenen Woche hat Spaniens Regierung eine Reform des Strafrechts angekündigt. Beleidigungen in künstlerischen Arbeiten sollen künftig nicht mehr starfbar sein.
Carmen Calvo, Vize-Ministerpräsidentin: "Wir sind der Meinung, dass in jenen Fällen, die sich aus der Meinungsfreiheit ergeben und keine Gefahr für die Sicherheit der Menschen bedeuten, eine sanktionierende Reaktion des Staates mit Freiheitsentzug eine Reaktion ist, die im Kontext der Freiheiten einer Demokratie nicht angemessen ist."