Folgen der Pandemie: Pest-Beinhaus geht das Geld aus

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Von Jiri Skacel
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Eigentlich soll das Beinhaus einer Kirche in Tschechien restauriert werden. Doch durch den Lockdown fehlen Einnahmen, Besucher bleiben weg.

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Besuch im Beinhaus im Untergeschoss der Allerheiligenkirche in Sedletz. Diese Knochensammlung gilt nicht nur in Tschechien als einzigartig. Die opulente Innendekoration dieser Krypta besteht aus den sterblichen Überresten von Tausenden Menschen. Der Großteil starb im 14. Jahrhundert während der Pestepidemie.

Knochenschau: Folgen einer Pandemie

Die Dekoration entstand seit dem 18. Jahrundert und wurde 1870 so vollendet, wie sie heute zu sehen ist, unter der Leitung des Bildhauers Frantisek Rint. Besucher sind heute überrascht oder verängstigt, werden ihnen doch die Folgen einer um sich greifenden Krankheit, der Pest vor Augen geführt. Unheimlich, gerade in Zeiten der Coronavirus-Pandemie. Ursprünglich sollte die Deokration zum Nachdenken über das Leben und den Tod anregen. Die Botschaft ist einfach: Wir alle sind nur Gast auf Erden.

Spuren der Jahrhunderte: Sanierung im Gang, Geld fehlt

Endlich ist auch das Gebäude unterworfen. Deswegen begannen Fachleute vor sechs Jahren mit der Restaurierung. Die Holzkonstruktionen zwischen den Knochen sollen erneuert werden, die Schädel und Gebeine gesäubert. Die Kirche wurde bereits saniert.

Bisher kamen jedes Jahr bis zu 500.000 Menschen, um das Beinhaus zu besuchen. Die Coronavirus-Pandemie machte dem vorerst ein Ende. Damit gingen auch die Einnahmen aus dem Ticketverkauft zurück. Geld, das bei der Restaurierung fehlt, so die Sprecherin des Beinhauses Radka Krejci:

"Wir müssen uns also etwas anderes einfallen lassen, um an Geld zu kommen. Wir fragen bei der Europäischen Union an."

Nach der Restaurierung sollen die Toten wieder ruhen dürfen. Doch um das Erbe des seltenen Beinhauses überhaupt erhalten zu können, muss Geld fließen.

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