Den bitischen Blumenbauern fehlen Erntehelfer, vier von fünf Osterglocken können nicht geerntet und exportiert werden. Die dürfen nicht kommen, weil Blumen kein Gemüses sind, sagt die britische Brexit-Bürokratie.
Osterglocken pflücken in der Grafschaft Lincolnshire in England: In Großbritannien bringt das Geschäft mit den Blumen normalerweise Millionen ein, das Königreich war bisher der weltweit größte Exporteur für die gelben Narzissen, auch Osterglocken genannt. Doch mit dem Brexit und der Corona-Pandemie droht ein Großteil der Pflanzen zu verrotten.
Zwar gibt es Regelungen für die Einreise von Erntehelfer:Innen, der Blumenanbau ist jedoch nicht Teil davon, auch wenn er hier in Lincolnshire ein wichtiger Wirtschaftszweig ist.
Vor dem Brexit wurden auf dieser Blumenfarm jährlich 25 Millionen Osterglocken geerntet. Jetzt, nach dem Brexit rechnen sie mit einer Ernte von sechs Millionen. Denn Europäer:Innen dürfen nicht mehr in Betrieben wie diesem arbeiten, weil Zierpflanzen anders eingestuft wurden als Früchte und Gemüse. Eine Marotte, die bereits jetzt große Auswirkungen auf britsche Blumenanbauer hat."
Von den Ausnahmeregelungen für Erntehelfer:Innen profitieren nur Landwirte, die Lebensmittel anbauen. Die wenigen Pflücker, die auf diesem Hof geblieben sind, sind seit vergangenem Sommer hier.
Für die Übrigen habe er kein Recht, ein Visa anzufordern, so Adam Taylor. Er ist einer der größten Osterglockenanbauer weltweit, aber kann dieses Jahr nichts exportieren.
Die Regierung hat angekündigt, die Lage der Blumenanbauer im Blick zu behalten, um sicherzugehen, dass deren Probleme gelöst werden. So sollen Saisonarbeiter:Innen vor Ort gefunden werden. Aber einen Großteil der Ernte dieses Jahres können die Osterglocken-Farmer in den Wind schreiben.