Vorreiter Niederlande: 20 Jahre "Ehe für alle"

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Von Julika Herzog mit AP
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Die Niederländer waren weltweit die ersten: Im Jahr 2001 erlaubte Holland die "Ehe für alle".

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Die Niederländer waren weltweit die ersten: Im Jahr 2001 erlaubte Holland die "Ehe für alle". Das Gesetz trat zum 1. April 2001 in Kraft und kurz nach Mitternacht wurden durch Amsterdams Bürgermeister Job Cohen die ersten gleichgeschlechtlichen Ehen geschlossen.

Dolf Pasker und Gert Kasteel haben in dieser Nacht als eines der weltweit ersten homosexuellen Paare standesamtlich geheiratet und feiern heute ihren 20ten Hochzeitstag.

"In unserem Privatleben könnte es nicht besser laufen, aber wir wissen aus den Medien und von Menschen, mit denen wir sprechen, dass es immer noch viele homophobe Menschen gibt und dass schwulen Menschen teilweise aggressiv begegnet wird. Es ist immer noch ein Problem mit Homosexualität", bedauert Dolf Pasker.

26 Länder folgten dem Beispiel der Niederlande, zum Beispiel Frankreich 2013 und Deutschland 2017, nach dem sehr katholischen Irland 2015, dem ersten Land weltweit, das über die Ehe für alle per Volksentscheid hat abstimmen lassen. In einigen weiteren Ländern gibt es zwar nicht die Ehe für Alle, aber eingetragene gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften

Doch laut der "International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association" (ILGA) - eines weltweiten Dachverbandes von Organisationen sexueller Minderheiten - gibt es nur in gut einem Drittel der Staaten weltweit Gesetze, die Lesben, Schwulen oder Transsexuelle vor Diskriminierung schützen.

In einem anderen Drittel der Staaten weltweit werden einvernehmliche homosexuelle Handlungen weiterhin als Verbrechen eingestuft. Auch lange in Deutschland: der "Schwulen-Paragraf" 175 wurde erst 1994 aus dem Strafgesetzbuch gestrichen.

In elf Staaten droht Homosexuellen nach Angaben der ILGA sogar die Todesstrafe. Dazu gehören etwa Afghanistan, der Iran, Jemen, Pakistan, Saudi-Arabien oder der Sudan.

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