Partei "Inuit Ataqatigiit" wird stärkste Kraft in Grönland

Anhängerin der Oppositionspartei "Inuit Ataqatigiit" (IA) in Grönland, 06.04.2021
Anhängerin der Oppositionspartei "Inuit Ataqatigiit" (IA) in Grönland, 06.04.2021 Copyright Emil Helms/Ritzau Scanpix via AP
Von Euronews mit dpa
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Bei den Parlamentswahlen auf Grönland ist die Partei "Inuit Ataqatigiit" als stärkste Kraft hervorgegangen.

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Bei den Parlamentswahlen auf Grönland hat die linke Oppositions-Partei "Inuit Ataqatigiit" (IA) die meisten Stimmen gewonnen. Die Partei von Múte Bourup Egede bekam rund 36,6 Prozent der Stimmen und kann nun Koalitionsverhandlungen für eine neue Regierung beginnen. Die bisherige Regierungspartei Siumut büßte ihre Mehrheit ein, kam aber dennoch 29,4 Prozent der Wählerstimmen.

"Das ist eine große Verantwortung, die wir bekommen, aber auch eine große Möglichkeit für uns, Grönlands Zukunft in den nächsten vier Jahren zu zeichnen", sagte Egede gegenüber dem dänischen Senders DR. Erklärte Ziele seiner Partei sind die Eindämmung der Wohlfahrtskrise und eine nachhaltige Entwicklung der Insel, ohne die Umwelt zu zerstören. Im Wahlkampf hatte Egede versprochen, ein Bergbauprojekt zu stoppen, das Seltene Erden und Uran auf Grönland abbauen will und Millionengewinne für die Insel bringen könnte.

Ausländische Unternehmen versuchen, auf der Insel Fuß zu fassen, um diese Rohstoffe, die unter anderem für neue Elektronikgeräte wie Smartphones und Laptops gebraucht werden, abzubauen. Für die Inselbewohner könnten die Investitionen Arbeitsplätze bringen, allerdings besteht auch das Risiko von Umwelt- und Gesundheitsproblemen durch den geplanten Bergbau.

Bei der Parlamentswahl haben nun die beiden großen Parteien zu Lasten kleinerer Oppositionsparteien Stimmen zugewonnen. Bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen muss nun geklärt werden, wer mit der IA zusammenarbeiten wird.

Insgesamt haben 27.079 der rund 41.000 wahlberechtigten Grönländer ihre Stimme abgegeben - das macht eine Wahlbeteiligung von 65,8 Prozent.

Grönland zählt ebenso wie die Färöer-Inseln offiziell zum Königreich Dänemark, ist aber weitgehend autonom. Aus Kopenhagen wird die Insel jährlich mit mehr als 500 Millionen Euro unterstützt.

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