Tolle sportliche Geste: Weil ihre Gegnerin sich verletzte, trug die Siegerin im Schwergewicht, Sarah Asahina, ihre Gegnerin von der Matte.
Tag 7 der Judo-Weltmeisterschaften in Budapest stand im Zeichen der Schwergewichte. Für Japan versuchte Kageura Kokoro Gold zu holen. Eine titellose Periode ohne Beispiel sollte ihr Ende finden für das Land, in dem Titel so viel zählen. Sein Gegner im Finale war Tamerlan Bashaev von der russischen Judo Föderation.
Bashaev ist selbst ein Kämpfer mit explosiver Kraft und er war in den vergangenen Monaten in sehr guter Form. Auf dem Weg ins Finale hatte er unter anderm den Gela Zaalashvili besiegt.
Die Entscheidung fiel durch einen Waza-ari von Kokoro. Tatsächlich holte er den Titel nach Japan zurück.
Siteny Randrianasoloniaiko, Vizepräsident der internationalen Judo Föderation und Präsident der Afrikanischen Judo Union überreichte ihm die Medaille. Kokoro sagte danach: "Mein Trainer Inoue Kosei konnte bei seiner letzten Weltmeisterschaft keinen Titel gewinnen. Deshalb widme ich ihm dieses Gold und ich bin sehr glücklich.”
Tomita Wakaba war die erste von zwei Japanerinnen im Finale der Frauen im Schwergewicht. Und dort kam es zum Showdown mit Sarah Asahina, der Weltmeisterin von 2018. Und Tomita machte einen starken Eindruck. Es schien, als sei sie bereit für Gold.
Das Finale war dann sehr ausgeglichen. Am Ende gewann Asahina als Tomita ihre dritte Strafe kassierte. Ein echtes Highlight war die sportliche Geste von Asahina, die eine verletzte Teamkollegin wegtrug. Jean Pierre Raffarin, der frühere französiche Premierminister, überreichte Asahina ihre Goldmedaille. “Ich bin sehr zufrieden und erleichtert, meinen Titel wieder zu haben, sehr erleichtert", sagte Asahina anschließend.
Ein großartiges Ende der Einzelwettbewerbe. Jetzt geht es los mit den gemischten Teams und mit sicherlich neuen sportlichen Höhepunkten.