Bei Google und Facebook sollen zukünftig nur noch geimpfte Beschäftigte ins Büro dürfen. Andere Unternehmen könnten es den Großen gleichtun und nachziehen.
Die großen US-Tech-Unternehmen machen die Corona-Impfung für ihre Angestellten, die ins Büro zurückkehren möchten, obligatorisch.
Google war das erste große Technologieunternehmen, dass an diesem Mittwoch angekündigt hat, dass alle Mitarbeiter:innen, die in seinen Büros arbeiten, vollständig geimpft sein müssen. Wenig später folgte Facebook, das eine ähnliche Regelung vorsieht. Demnach müssen alle Mitarbeiter geimpft sein, bevor sie ein Facebook-Büro in den USA betreten.
Google prescht vor, Facebook zieht nach
Wegen der sich derzeit rasch ausbreitenden Delta-Variante arbeiten fast alle Angestellten im Homeoffice. Google hatte erst kürzlich die verpflichtende Rückkehr in die Büros von Anfang September auf den 18. Oktober verschoben. Google-Chef Sundar Pichai lobte die hohen Impfraten unter den Mitarbeiter:innen, ein Grund dafür, dass diese wieder ins Büro zurückdürften, auf freiwilliger Basis.
Für Google-Mitarbeiter:innen, die sich nicht impfen lassen wollen oder ihren Impfstatus nicht offenlegen, aber keine Genehmigung haben, auf unbestimmte Zeit im Homeoffice zu arbeiten, müssten sich mit der Personalabteilung in Verbindung setzen, teilte Pichai in einer Email an alle Angestellten mit.
Im Bundesstaat Washington, wo Google Tausende von Mitarbeiter:innen beschäftigt, hatte das Unternehmen zuvor allen Angestellten erlaubt, ins Büro zu kommen, wenn sie eine Maske trugen und sich wöchentlich auf das Coronavirus testen ließen, berichtete die Washington Post.
Flexible Vorgehensweise bei der Wiedereröffnung der Büros
"Bei der Wiedereröffnung unserer Büros werden wir von jedem, der an einem unserer US-Standorte arbeiten möchte, eine Impfung verlangen", schrieb Lori Goler, Vizepräsidentin der Personalabteilung von Facebook in einer Erklärung. "Wir werden ein Verfahren für diejenigen haben, die aus medizinischen oder anderen Gründen nicht geimpft werden können, und wir werden unsere Vorgehensweise in anderen Regionen situationsabhängig bewerten", fügte sie hinzu. Klar war allerdings nicht, ob Beschäftigte, die sich aus nicht-medizinischen Gründen nicht impfen lassen wollen, weiterhin aus dem Homeoffice arbeiten dürfen.
Der Bloggingdienst Twitter hat seine Pläne zur Wiedereröffnung seiner Büros für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Erst vor rund 14 Tagen hatte das Unternehmen nach 16 Monaten Auszeit den Angestellten erlaubt, wieder in den Büros in San Francisco und New York zu arbeiten, allerdings nur mit 50%iger Belegung.
In den USA stecken sich wieder mehr Menschen mit dem Coronavirus an. Dort sind mittlerweile mehr als 80 Prozent der Neuansteckungen auf die Delta-Variante zurückzuführen. Erst am vergangenen Dienstag hatte die Gesundheitsbehörden empfohlen, dass US-Amerikaner, die vollständig gegen Corona geimpft sind, in Regionen, in denen sich das Coronavirus schnell ausbreitet, in öffentlichen Gebäuden wieder Masken tragen sollten.