Alle würden von der Amnestie profitieren, wenn sie das islamische Regime als Weltbild akzeptierten und sich diesem unterwürfen, so der Sprecher der Taliban. Frauen stellte er eine Rückkehr zu Studium, Arbeit und allen menschlichen Tätigkeiten in Aussicht.
Nur kurz nach der Machtübernahme haben die radikalislamischen Taliban eine Generalamnestie für alle afghanischen Regierungsmitarbeiter verkündet.
Sie riefen zudem Angestellte von Behörden dazu auf, an ihre Arbeitsplätze zurückzukehren - ausdrücklich auch Frauen.
Rückkehr der Frauen zu Studium, Arbeit und allen menschlichen Tätigkeiten
Enamullah Samangani, ein Mitglied der Kulturkommission und Kämpfer der Taliban, versicherte bei einem Interview im inzwischen von den Islamisten kontrollierten Staatsfernsehen:
"Das Islamische Emirat Afghanistan will nicht, dass Frauen weiterhin Opfer sind. Im Rahmen des islamischen Rechts und unter Wahrung der nationalen und afghanischen Werte sind wir bereit, die Voraussetzungen für die Rückkehr der Frauen zu Studium, Arbeit und allen menschlichen Tätigkeiten zu schaffen."
Der Taliban-Sprecher erinnerte zudem an die bereits früher von der Führung in Aussicht gestellte Amnestie.
Amnestie für alle, die das islamische Regime als Weltbild akzeptieren
"Wir haben eine Konvergenzvereinbarung für eine allgemeine Amnestie in ganz Afghanistan und für alle, einschließlich der Gegner, die besonders in letzter Zeit in den Reihen der Besatzer waren [....]
Alle werden von dieser aktuellen Amnestie profitieren, wenn sie das islamische Regime als Weltbild akzeptieren und sich diesem unterwerfen."
Während ihrer Herrschaft von 1996 bis 2001 hatten die Taliban nach einer strengen Auslegung des islamischen Rechts regiert. Frauen und Mädchen waren weitgehend von Arbeit, Bildung und dem öffentlichen Leben ausgeschlossen.
Die Islamisten hatten sich zuletzt zwar um Mäßigung bemüht, viele Afghanen bleiben aber skeptisch und haben Angst vor einem neuen Terrorregime.