Ungeschickt oder unfair? So reagiert das Netz auf Laschets Interview mit zwei 11-Jährigen

CDU-Spitzenkandidat Laschet hat sich darüber beschwert, dass die Fragen der Kinder nicht authentisch waren.
CDU-Spitzenkandidat Laschet hat sich darüber beschwert, dass die Fragen der Kinder nicht authentisch waren. Copyright Michael Sohn/AP
Von Alexandra Leistner
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Zeitweise fiel es ihm sichtlich schwer, seine Haltung zu bewahren: Zwei Elfjährige interviewen Armin Laschet, es hagelt Kritik und Laschet beschwert sich. Eine kleine Auswahl der Reaktionen.

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"Nach wie vielen Purzelbäumen wird dir schwindelig?", CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hatte wohl auf mehr Fragen dieser Art gehofft, als er am Dienstagabend bei der TV-Show Late Night Berlin von zwei Elfjährigen befragt wurde. Als die Kinder dann aber zu Themen wie der Räumung des Hambacher Forsts, der Ehe für Alle und Laschets Beziehung zu Hans-Georg Maaßen nachhakten, fiel es dem CDU-Vorsitzenden teilweise offenbar schwer, seine Haltung zu bewahren.

Anstatt professionell auf die Rückfragen zu reagieren, die den Kindern offensichtlich eingeflüstert wurden, stellte Laschet Gegenfragen, wirkte regelrecht verärgert. "So sprechen Kinder nicht, es ist ein sehr spezielles Format gewesen", sagte er am Donnerstag am Rande einer Veranstaltung des Norddeutschen Außenhandelsverbandes AGA als er auf das Interview angesprochen wurde.

Die beiden "Nachwuchs-Journalisten" befragen in dem Format des Entertainers Klaas Heufer-Umlauf normalerweise deutsche Rapper - etwa zu ihrem Drogenkonsum oder anderen unangenehmen Themen. Fragen, die von Kindern gestellt natürlich unschuldiger daherkommen.

Im Netz gibt es zahlreiche Stimmen, die sagen, Laschet hätte auf das Comedy-Format besser vorbereitet gewesen sein müssen. Andere finden es falsch Kinder als "Marionetten" zu nutzen, um Fragen zu stellen, die sich Erwachsene ausdenken, um Laschet zu "grillen".

Eine Auswahl der Reaktionen:

Eine Anspielung auf den Stand der Digitalisierung in Deutschland?

Wurden die Kinder instrumentalisiert für das Format?

Der CDU-Politiker Boris erinnert daran, dass Moderator Heufer-Umlauf SPD-Unterstützer ist, in der Vergangenheit hatte er für Martin Schulz geworben. Auch, dass Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock erst am darauffolgenden Tag interviewt würde, nehme dem ganzen den "Überraschungseffekt".

Auf die Frage, wie er heißen würde, wenn er ein Drache wäre hat Laschet keine Fantasie über. 

Die taz will helfen...

Er rauche, aber "nicht auf Lunge", sagte Laschet den beiden jungen Reportern.

Laschet soll sich am Tag nach dem Interview bei ProSieben über das Format beschwert haben.

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