Der Verband der französischen Imkereien hat ein ernüchterndes Fazit der diesjährigen Honigernte gezogen. Nach einem überdurchschnittlich ertragreichen Jahr 2020 bahnt sich jetzt ein historisches Tief an.
Den Imkerinnen und Imkern in Frankreich hat es die Honigernte gründlich verhagelt. Hauptsächlich aufgrund schlechten Wetters werde die Produktion bei nur 7000 bis 8000 Tonnen liegen und damit über 50 Prozent unter dem Vorjahresniveau, erklärte der Verband der französischen Imkereien Unaf. 2021 sei ein historisch schlechtes Jahr.
Vor allem lange Schlechtwetterperioden im Frühjahr und Sommer machten der Branche zu schaffen. In mehreren Regionen kam es nach sintflutartigen Regenfällen zu Überschwemmungen. Diese und unerwartete Kältewellen sorgten vielerorts für Blütenknappheit.
Insgesamt ist die Honigproduktion in Frankreich schon seit Jahrzehnten dramatisch rückläufig. Abgesehen von positiven Ausreißern in den Jahren 2014 und 2020. In diesem Jahr dürfte bestenfalls nur noch knapp ein Viertel des Ertrags von 1995 (35000 Tonnen) herausspringen.
Viele Umweltfaktoren
Stark beeinträchtigt werden die Bienenvölker durch den Klimawandel, das Auftreten räuberischer Arten wie der asiatischen Hornisse und auch durch den massiven Einsatz von Neonicotinoid-Pestiziden. Diese sollten in Frankreich im vergangenen Jahr endgültig verboten werden, aber die Regierung hat sie schließlich für den Anbau von Rüben für die Zuckerindustrie wieder zugelassen.
Die Verringerung der Bienenvölker ist aber kein französisches Phänomen. Auch andere EU-Staaten sowie die Türkei und die USA beklagen zum Teil drastische Produktionseinbrüche. Davon profitiert Weltmarktführer China, dessen Produkte häufig Honig aus der EU beigemischt werden.