Nach gescheiterter Flucht: Prozess gegen ehemalige KZ-Sekretärin hat begonnen

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Von euronews
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Der 96-jährigen Angeklagten wird Beihilfe zum Mord in mehr als 11.000 Fällen vorgeworfen.

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Im norddeutschen Itzehoe hat der Prozess gegen eine ehemalige Sekretärin des Konzentrationslagers Stuffhof begonnen. Die 96-jährige Angeklagte schwieg zu den Vorwürfen. Ihr Anwalt erklärte, sie werde zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern und auch keine Fragen beantworten. 

Irmgard F. wird Beihilfe zum Mord an 11.380 Menschen vorgeworfen und Beihilfe zum Mordversuch in sieben Fällen vorgeworfen. Sie arbeitete von Juni 1943 bis April 1945 in der Kommandatur des KZs, so die Anklage. Als Stenotypistin und Schreibkraft habe sie sämtliche Schreiben des damaligen Lagerkommandanten Paul Werner Hoppe erfasst, sortiert oder abgefasst. Dadurch habe sie Kenntnis von allen Geschehnissen im Lager und bis ins Detail von den Tötungsarten gehabt. 

Die Angeklagte beteuert ihre Unschuld. Sie war zur Tatzeit 18 beziehungsweise 19 Jahre alt. Darum findet der Prozess vor einer Jugendkammer statt.

Der Prozess gegen Irmgard F. hätte eigentlich schon Ende September beginnen sollen. Die 96-Jährige war damals jedoch aus ihrem Altenheim geflohen. Stunden später wurde sie gefasst. Sie saß zunächst in Untersuchungshaft und konnte dann unter Sicherheitsauflagen wieder in ihr Heim zurückkehren.

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