Corona in Rumänien: "Wie eine Belagerung im Krieg"

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Von Euronews
Corona in Rumänien: "Wie eine Belagerung im Krieg"
Copyright  Andreea Alexandru/The Associated Press.

Rumänien steckt weiter tief in der Coronakrise. Die Krankenhäuser haben Mühe, die derzeitige Flut von Covid-19-Fällen zu bewältigen: Es gibt nicht genügend Betten, um die Schwerkranken aufzunehmen. Auch die externen medizinischen Notfallstationen sind schnell überfüllt.

Oft werden Krankenwagen als Wartezimmer genutzt. Dort werden die Patienten an die lebenswichtige Sauerstoffversorgung angeschlossen, obwohl die Behälter in wenigen Minuten leer sind. Einige Patienten, die tagelang in den Krankenwagen gewartet haben, sind gestorben, bevor sie ein Bett bekommen konnten.

Wir sind mit einer katastrophalen Situation konfrontiert, die einer Belagerung im Krieg ähnelt. So etwas haben wir bei früheren Pandemiewellen nicht erlebt. In Galati sind in den letzten 24 Stunden 18 Menschen gestorben, und sie waren alle nicht geimpft.
Dr. Mihai Polinschi
Notfallaufnahme, Galati
Wir haben es mit einer regelrechten Lawine von Fällen zu tun, mit Patientinnen und Patienten, die alle dringend Sauerstoff benötigen. In allen Isolierzimmern der Notaufnahme sind 70 Menschen untergebracht.
Dr. Violeta Sapira
Krankenhaussprecherin, Galati

Eine schleppende Impfkampagne wird für die kritische Lage mitverantwortlich gemacht. Bisher ist nur knapp ein Drittel der Menschen in Rumänien vollständig geimpft. Inzwischen forderte der rumänische Präsident die Regierung auf, wieder restriktive Maßnahmen zu ergreifen.