Die Weltgemeinschaft muss ihre aktuellen Klimaschutzbemühungen versiebenfachen, wenn sie das 1,5-Grad-Ziel einhalten will. Das geht aus einem neuen UN-Bericht hervor.
Die Weltgemeinschaft muss ihre aktuellen Klimaschutzbemühungen versiebenfachen, wenn sie das 1,5-Grad-Ziel einhalten will. Das geht aus einem neuen UN-Bericht hervor.
Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Wenige Tage vor der Klimakonferenz in Glasgow schlägt die UNO in einem neuen wissenschaftlichen Bericht Alarm: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klaffe beim Klimaschutz eine riesige Lücke. Es brauche von allen Ländern größere Anstrengungen, sonst drohten schwere Konsequenzen.
Die Welt sei nach wie vor auf dem Weg zu einer „katastrophalen Erderwärmung um 2,7 Grad“ bis zum Ende des Jahrhunderts. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sprach in New York von einem „donnernden Weckruf“.
"Die Zeit für diplomatische Nettigkeiten ist vorbei. Wenn die Regierungen - insbesondere die G20-Regierungen - nicht aufstehen und sich bemühen, werden wir auf schreckliches menschliches Leid zusteuern" so Guterres. "Aber alle Länder müssen erkennen, dass das alte, kohlenstoffverbrennende Entwicklungsmodell ein Todesurteil für ihre Volkswirtschaften und für unseren Planeten ist."
Die neuesten Klima-Versprechen der Länder würden den Berechnungen zufolge nur zu einer zusätzlichen Reduzierung der Treibhausgase um 7,5 Prozent im Jahr 2030 führen. Für das angestrebte 1,5-Grad-Ziel würde allerdings eine Reduzierung von 55 Prozent benötigt, für das Minimalziel 2 Grad wären immerhin 30 Prozent weniger Treibhausgase nötig.
Das Hauptproblem ist laut Bericht, dass viele Staaten weiter planen, im großen Stil Kohle, Öl und Gas zu fördern. Nach jetzigem Stand bis 2030 das Doppelte der Menge, die mit den Pariser Klimazielen im Einklang wäre. Die Forderung der UN-Wissenschaftler: Die Produktion dieser Brennstoffe um mehr als die Hälfte runterfahren.