COP26: Wie stark sind die Folgen des Klimawandels für Frauen?

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Von Euronews mit dpa
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Bei der Weltklimakonferenz in Glasgow ging es am Dienstag um die Gleichstellung von Frauen und explizit um ihre Benachteiligung bezüglich der Folgen des Klimawandels.

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Seit vier Monaten tourt Amal durch ganz Europa: Die Riesenpuppe, die ein syrisches Flüchtlingsmädchen verkörpern soll. Am Dienstag traf die Figur bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow ein, um den "Gender Day" zu eröffnen.

An der Seite der Klimaaktivistin Brianna Fruean aus Samoa, die erklärte: "Wir erinnern daran, dass die Klimakrise unterschiedliche Auswirkungen auf die Geschlechter hat. Daran, dass es unsere Frauen und Mädchen sind, die die Hauptlast dieses Klimanotstands zu spüren bekommen, der die bereits bestehenden gesellschaftlichen Ungleichheiten noch verstärkt."

COP26-Präsident Alok Sharma sprach über einen Bericht zum "Malala-Fonds“ und erwähnte, dass aufgrund von klimabedingten Krisen mindestens vier Millionen Mädchen ihre Ausbildung nicht würden abschließen können.

Mindestens vier Millionen Mädchen werden ihre Ausbildung aufgrund von klimabedingten Krisen nicht abschließen können. Allein in diesem Jahr. Gleichberechtigung darf also kein Opfer des Klimas sein. Das bedeutet, dass es Taten braucht, nicht nur Worte. Es ist notwendig, unterschiedliche Maßnahmen hinsichtlich der verschiedenen Geschlechter durchzusetzen, um die Emissionen zu begrenzen, die Gemeinschaften zu schützen und die Widerstandsfähigkeit zu stärken.
Alok Sharma
COP26-Präsident

Auch die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi war vor Ort. Sie hob die besondere Rolle von Frauen bei der Bewältigung der Klimakrise hervor.

Die Demokratin machte zudem auf die besondere Belastung aufmerksam, die die Folgen des Klimawandels für Frauen darstellt: 80 Prozent der Menschen, die durch die Klimakrise aus ihren Wohnorten vertrieben würden, seien Frauen.

Derweil wird über die Finanzierung des Kampfes gegen die globale Erwärmung gesprochen. Die Generalsekretärin von Amnesty International, Agnès Callamard, sagte im Gespräch mit Euronews, dass die reichsten und wohlhabendsten Länder und die dort lebenden Menschen weit mehr zur Klimakrise beigetragen hätten, als alle anderen. Sie müssten ihrer Verpflichtung nachkommen, 100 Milliarden Euro bereitzustellen, doch dies sei derzeit nicht der Fall, so Callamard.

Der britische COP-Gastgeber hatte die Gleichstellung von Frauen am Dienstag auf die Agenda der Konferenz gesetzt. Den Vereinten Nationen zufolge sind Frauen unter anderem deshalb stärker von Klimafolgen betroffen, weil sie in den ärmsten Bevölkerungsgruppen der Welt in der Mehrheit sind und oft von kleinen landwirtschaftlichen Betrieben leben.

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