Freispruch für Kenosha-Schützen - kontroverse Reaktionen

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Von su mit AFP, AP
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Rechtsextreme Gruppierungen in den USA feierten den Freispruch im Rittenhouse-Prozess als Sieg für ihre Sache. Viele drückten ihre Wut aus, die Familien der Opfer sagten, das System habe sie im Stich gelassen.

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Freispruch für Kyle Rittenhouse, der wegen der Tötung von zwei Männern bei Protesten im US-Staat Wisconsin angeklagt war. Dutzende Demonstranten versammelten sich vor dem Gericht in Kenosha, Wisconsin.

Rechtsextreme Gruppierungen in den USA feierten den Freispruch im Rittenhouse-Prozess als Sieg für ihre Sache.

Viele drückten ihre Wut aus, die Familien der Opfer sagten, das System habe sie im Stich gelassen.

Johnathon McClellan, Präsident der Minnesota Justice Coalition – sie setzt sich für Justizreformen und Rassengleichheit ein:

"Wir bitten nicht um eine freundliche Geste. Wir wollen, dass ihr eure Stiefel aus unserem Nacken nehmt. Wir wollen eine faire Auseinandersetzung, auch vor Gericht. Wir wollen gleiche Wettbewerbsbedingungen und nicht Steigungen überwinden und mit einer nach hinten gefesselten Hand kämpfen müssen. Oder mit einem Knie im Nacken, Gewehren am Kopf oder an den Köpfen unserer Kinder.“

Als Kyle Rittenhouse im August 2020 schoss, hatten sich zahlreiche Menschen versammelt, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu protestieren, nachdem ein Polizist den Schwarzen Jacob Blake mit mehreren Schüssen in den Rücken schwer verletzt hatte. Blake überlebte, ist aber seither gelähmt.

Justin Blake, Onkel von Jacob Blake:

"Wenn im Innersten Rassismus dahintersteckt und sich das durch das ganze System zieht, von den Richtern über die Polizei bis hin zu allem anderen, dann ist das die Quittung. Aber irgendwie dachten wir, wenn da 12 Geschworene sitzen, dass da... etwas Gutes rauskommt. Aber dann haben sie sich nur einen Tag Zeit genommen. Man weiß also nicht, welche Leute waren da, was dachten die."

Andere fanden das Urteil fair.

Mark McCloskey, US-Senatskandidat aus Missouri:

"Wenn die Regierung ihre Rolle als Garant der öffentlichen Sicherheit aufgibt und den Mob regieren lässt, ist es schön zu wissen, dass das Geschworenensystem in diesem Land das Recht auf Selbstverteidigung anerkennt, wenn Einzelpersonen sich verteidigen, und sie unterstützt.“

Der inzwischen 18-Jährige Rittenhouse hatte die tödlichen Schüsse mit einem Sturmgewehr bei dem Protest im vergangenen Jahr in der Stadt Kenosha im US-Bundesstaat Wisconsin nie bestritten, berief sich aber auf sein Recht zur Selbstverteidigung. 

In Kenosha waren im Sommer 2020 schwere Proteste ausgebrochen, nachdem dem Afroamerikaner Jacob Blake bei einem Polizeieinsatz mehrfach in den Rücken geschossen worden war. Der Fall ereignete sich in einem aufgeheizten politischen Klima, denn nur etwa drei Monate vorher war in Minneapolis der Afroamerikaner George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz getötet worden. 

su mit AP, AFP

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