Die Opfer der Gewalt gegen Frauen sind Thema einer Ausstellung in den Uffizien in Florenz. Die Kunstsammlung präsentiert historische und moderne Bildnisse von Frauen, die durch Säureangriffe eifersüchtiger Männer für immer entstellt wurden.
Schön und voller Energie: so sah Barockbildhauer Gian Lorenzo Bernini vor vier Jahrhunderten seine eifersüchtig geliebte Costanza. Nur nach der Entstehung dieser Büste ließ er sie aus Eifersucht entstellen, mit Säure.
Die Opfer der Gewalt gegen Frauen sind Thema einer Ausstellung in den Uffizien in Florenz. Die Kunstsammlung präsentiert historische und moderne Bildnisse von Frauen, die durch Säureangriffe eifersüchtiger Männer für immer entstellt wurden.
Costanza wurde aus unerwiderter Liebe entstellt. Ihr Mann tat es nicht selbst, er ließ es einen seiner Diener tun. Seitdem sind fast vier Jahrhunderte vergangen, aber nur wenig hat sich geändert, das Verhältnis hat sich kaum geändert: Männer betrachten Frauen, ihre Körper als ihr Eigentum.
Gezeigt werden Frauen aus Ländern wie Italien, Indien und Pakistan. Wegschauen dürfe nicht mehr möglich sein, zu oft fänden sich Entschuldigungen für Menschen, die solche Verbrechen begehen.
Zentren gegen Gewalt in ganz Italien helfen jährlich mehr als 20.000 Frauen, die vor häuslicher Gewalt und Missbrauch fliehen. Sie bieten Schutz und Unterkunft und zeigen ihnen einen Weg zu Autonomie und Freiheit auf. Doch viele Frauen scheuen den ersten Schritt, sie brauchen Unterstützung.
Auch wenn Frauen für ihre Freiheiten gekämpft und vieles gewonnen haben - Costanzas Schönheit wurde durch die Gewalt eines Mannes zerstört. Sie aber kehrte sogar zurück zu ihrem Mann, der nur eine kleine Strafe erhielt. Es ist keine Geschichte, die heute undenkbar wäre.