Die Covid-Krankheitsverläufe bei Kindern verändern sich: Statt schwerster Atemwegserkrankungen und Intensivbetreung müssen viele wie bei einer Blutvergiftung behandelt werden. Zugleich hat sich die Dauer der Krankenhausaufenthalte verkürzt.
Das Kinderkrankenhaus in St. Augustin bei Bonn. Der medizinische Direktor Prof. Gerd Horneff beobachtet eine Veränderung bei an Covid-19 erkrankten Kindern: Im Vergleich zu früheren Varianten zeigen sie völlig andere Symptome und müssen anders behandelt werden. Zugleich hat sich die Dauer der Krankenhausaufenthalte verkürzt.
Schwerste Atemwegserkrankungen, wie sie in der ersten Corona-Welle auftraten und Kinder teils wochenlang auf der Intensivstation lagen, gibt es nicht mehr. Zurzeit werden in St. Augustin nur fünf Kinder wegen COVID-19 behandelt, die Intensivstation ist nicht überlastet.
Der Kinderarzt sieht allerdings andere Probleme, die zwar nicht vom Virus direkt, sondern von der Pandemie und ihren Begleitumständen verursacht wird: Kinder leiden unter den Einschränkungen.
Das Krankenhaus hat auch ein Impfzentrum für Kinder, seit Dezember wurden hier über 6.000 Impfungen verabreicht. Knapp 20 Prozent der gut 5,3 Millionen Kinder zwischen 5 und 11 Jahren sind mindestens einmal geimpft, von den Jugendlichen bis 17 Jahre sind knapp 60 Prozent schon doppelt geimpft.