Der spanischen Ferienoase Isla Valdecañas droht der Abriss

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Von Carlos Marlasca
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Isla Valdecañas ist eine kleine Oase für wohlhabende Madrider nur zwei Stunden von der spanischen Hauptstadt entfernt. Aber der Oberste Gerichtshof hat den Abriss der Ferienanlage angeordnet, weil der Komplexes in einem Naturschutzgebiet gebaut wurde.

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Isla Valdecañas ist eine kleine Oase für wohlhabende Madrider nur zwei Stunden von der spanischen Hauptstadt entfernt. Aber der Oberste Gerichtshof hat den Abriss der Ferienanlage angeordnet, weil der Komplexes in einem Naturschutzgebiet gebaut wurde. Für die umliegenden Dörfer, die mit der Insel Geld verdienen, ist das eine Katastrophe. 

Im nahe gelegenen El Gordo hat Janet Sarro ein Geschäft mit Blick auf die Anlage eröffnet. Sie fürchtet sich vor der Vollstreckung des Urteils. "Es wäre eine Niederlage. Im Besonderen, für mein Unternehmen, aber auch allgemein für den Ort, für alle, denn am Ende betrifft es uns alle, direkt oder indirekt."

Auch die Einheimischen haben wenig Verständnis für die Entscheidung, die Naturschützer herbeigeführt haben. Eine Passantin aus dem Dorf sagt: "Die Leute kommen auch von der Insel, sie gehen oft zur Messe, sie spenden viel. Das ist sehr gut." 

Im Gemeinderat von El Gordo kämpfen sie um den Erhalt der Isla Valdecañas in einer Gegend des so genannten leeren Spaniens - der Landflucht. "In den sechziger Jahren gab es zweitausend Einwohner. Sie mussten auswandern, das Dorf hatte dann nur noch dreihundert Einwohner, in den Neunzigern waren es 250. Dank der Insel leben heute wieder die Enkel hier, von denen, die in den sechziger Jahren nach Madrid gegangen sind." 

Das jüngste Gerichtsurteil ist das vorläufige Ende eines seit sechzehn Jahren andauernden Rechtsstreits. Die Bewohner von Dörfern wie El Gordo sind besorgt über den möglichen Abriss der Isla Valdecañas. Außerdem würden solche Arbeiten rund 145 Millionen Euro kosten.

Die Wahrheit ist jedoch, dass keines der sechs bisher ergangenen Urteile die Rechtmäßigkeit der Isla Valdecañas bestätigt. Spaniens führendes Umweltforschungszentrum, das CSIC, weist auf die verursachten Umweltschäden hin und erhält die Klage aufrecht. 

Die Betroffenen können jetzt nur noch das Verfassungsgericht oder die Europäische Justiz anrufen, um den Abriss des Komplexes zu verhindern.

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