Omikron-Welle erreicht China

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Von Euronews mit AP, dpa
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In der größten Stadt Chinas, Shanghai, sind die Behörden zunehmend dazu übergegangen, einzelne Schulen, Geschäfte, Restaurants und Einkaufszentren wegen eines Coronavirus-Ausbruchs nur vorübergehend zu schließen.

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China kämpft mit dem schlimmsten Covid-Ausbruch seit dem Beginn der Pandemie vor zwei Jahren. An diesem Sonntag wurden fast 3.400 Neuinfektionen registiert - doppelt so viele wie am Vortag,

In Shanghai wurden Schulen geschlossen, und in einen Städten im Nordosten des Landes wurde ein Lockdown verhängt. In 19 Provinzen sind Cluster der Coronavirus-Varianten Omikron und Delta nachgewiesen worden.

Schaden zu viele Lockdowns?

In Jiling, in der gleichnamigen Provinz im Nordosten des Landes gelegen, mussten die Bewohner:innen sechs Runden von Massentests absolvieren. 500 Tests kamen positiv zurück. Die größte Stadt der Provinz, Changchun,  ein Industriestandort mit neun Millionen Einwohnern, ging bereits am Freitag in einen kompletten Lockdown..

Auch kleinere Städte wie Siping und Dunhua, ebenfalls in der Provinz Jilin, wurden nach offiziellen Angaben am Donnerstag und Freitag in den Lockdown geschickt. 

Zhang Yan, ein Beamter der Gesundheitsbehörde der Provinz Jilin, räumte am Sonntag ein, dass die lokalen Behörden bisher nur unzureichend auf das Virus reagiert hätten. Dies hätte vor allem damit zu tun, dass man die Besonderheiten der Omikron-Variante in China noch nicht so gut kenne. 

China, das Land, in dem die Coronavirus-Pandemie ihren Ausgang nahm, hat seit dem ersten Ausbruch in Wuhan eine strenge Nulltoleranzstrategie verfolgt, die mit Lockdowns, Reisebeschränkungen und Massentests verbunden war. So kam es in den letzten zwei Jahren lediglich zu lokal begrenzten Infektionssträngen mit wenigen Fällen.

Ermüdung wegen der strengen Nulltoleranzstrategie

Das jüngste Wiederaufflammen des Virus, das durch die hochansteckende Omikron-Variante und einen Anstieg der asymptomatischen Fälle ausgelöst wurde, könnte die chinesischen Schutzmaßnahmen nun an ihre Grenzen bringen.

In China macht sich jedoch auch eine gewisse Ermüdung gegenüber dem strengen Vorgehen zur Bekämpfung des Virus bemerkbar. Die Behörden drängen zunehmend auf mildere und gezieltere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus, während Wirtschaftsexperten davor warnen, dass das harte Durchgreifen der Wirtschaft schadet.

Während die Zahl der Fälle seit Ende Februar gestiegen ist, wurden die Maßnahmen in verschiedenen Teilen des Landes im Vergleich zum Dezember, als die Stadt Xi'an mit ihren 13 Millionen Einwohnern zwei Wochen in einen Lockdown schickte, allgemein milder und gezielter gehandhabt.

Gesundheitskommission genehmigt Nutzung von Schnelltests

Angesichts des Anstiegs der Fälle kündigte die nationale Gesundheitskommission des Landes am Freitag an, dass sie die Verwendung von Antigen-Schnelltests einführen werde. Die Kits werden nun online oder in Apotheken für Kliniken und normale Bürger:innen zum "Selbsttest" erhältlich sein, so die Gesundheitskommission.

Obwohl PCR-Tests weiterhin die wichtigste Testmethode sein werden, deutet dieser Schritt darauf hin, dass China möglicherweise davon ausgeht, dass die offiziellen Bemühungen nicht ausreichen, um das Virus einzudämmen.

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