In Italien und Portugal gehen LKW-Fahrer auf die Barrikaden. Und in Deutschland sorgt Bundesfinanzminister Lindner mit einem Tankrabatt für Wirbel.
Wütende Lkw-Fahrer gibt es derzeit vielerorts in Europa. Wegen des Ukraine-Krieges und der damit verbundenen Angst vor Versorgungsengpässen explodieren die Kraftstoffpreise. Eine Entschärfung ist nicht in Sicht, umso lauter wird Ruf nach staatlicher Hilfe.
Italienische Trucker machten an diesem Montag ihrem Unmut mit Streik und Straßenblockaden auf der Insel Sardinien Luft. Auf den Hauptverkehrsachsen ging zeitweise gar nichts mehr. Die Ankündigung der Proteste hatte zudem für Panikkäufe in Supermärkten und an Tankstellen geführt.
"Wir können mit solchen Preisen nicht weitermachen", erklärt ein Brummifahrer. "Zusätzlich zum Diesel steigen auch die anderen Kosten, zum Beispiel die Fähren. Wir können da nicht mithalten."
Anstieg um 14 Cent pro Liter
Riesengroß ist auch der Frust der portugiesischen LKW-Fahrer. Naher der Hauptstadt Lissabon kam es deswegen ebenfalls zu Protestaktionen und dem Beginn eines Streiks. In Portugal sind die Dieselpreise in der vergangenen Woche um mehr als 14 Cent pro Liter gestiegen, Benzin wurde um acht Cent teurer.
Die Fahrer sind wütend und fest entschlossen. Der Streik werde erst dann enden, wenn es Zusagen mit sofortiger Wirkung seitens Regierung gebe, meint ein Teilnehmer des Protests.
Lindner und der Tankrabatt
In Deutschland hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) statt Steuersenkungen auf einen Zuschuss beim Tanken ins SPiel gebracht, um Verbraucher bei den hohen Spritpreisen zu entlasten
Die Höhe des Rabatts steht noch nicht fest, eine Entscheidung darüber soll aber wohl noch in dieser Woche fallen. Er könne bei 20 Cent je Liter liegen, möglicherweise auch darüber. Der Vorstoß sorgte in Deutschland schon mal für ziemlich heftige Reaktionen.
Lindner hatte am Rande des Treffens der Eurogruppe gesagt, er halte gezielte Hilfe, wie sie etwa Deutschland auf den Weg bringen könnte, für das agilere Instrument in der aktuellen Krise. Steuerpolitik muss in der EU in der Regel einstimmig von den 27 Ländern beschlossen werden.