Nudelholz und Steinwürfe: Kampf ums Speiseöl im Supermarkt

Speiseöl im Supermarkt - Symbolbild
Speiseöl im Supermarkt - Symbolbild Copyright Carolyn Lessard/AP
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Von Euronews mit dpa
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In einem Supermarkt im Kreis Ludwigsburg bei Stuttgart wollte eine Gruppe mehr Speiseöl kaufen als dort derzeit erlaubt ist. Laut Angaben der Polizei ist der Streit eskaliert.

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In einem Supermarkt in Asperg im Kreis Ludwigsburg bei Stuttgart ist ein Streit ums Speiseöl eskaliert.

Eine Gruppe von fünf Personen wollte mehr Flaschen Öl kaufen, als dort derzeit erlaubt ist. Zwei Männer der Familie brüllten die Kassiererin des Supermarkts an, als sie auf die Beschränkung hinwies. Laut Mitteilung der Polizei ging der Streit auf dem Parkplatz weiter, weil ein Mitarbeiter des Supermarkts die Gruppe mit einem Nudelholz zur Rede stellen wollte. Der Mitarbeiter zog sich aber zurück, als er mit Steinen aus einem Beet am Parkplatzrand beworfen wurde.

Die Polizei ermittelt wegen Bedrohung.

Schon seit mehr als einer Woche ist der Verkauf von Pflanzenöl in Deutschland offenbar in vielen Märkten von Aldi, Lidl und Rewe auf "haushaltsübliche Mengen" eingeschränkt. Das bedeutet, dass in einigen Geschäften höchstens zwei und in anderen höchstens fünf Flaschen Speiseöl gekauft werden dürfen.

Offenbar geht es nicht nur ums Öl fürs Frittieren, sondern viele Hilfsorganisationen haben sich - auch aus Sorge um steigende Preise - mit Vorräten an Speiseöl, Mehl und Nudeln eingedeckt. In einigen Ländern in Europa wird von Hamsterkäufen von Verbraucherinnen und Verbrauchern berichtet.

Auch Weizen betroffen

Schon im vergangenen Jahr gab es wegen schlechter Ernten, der Corona-Pandemie, steigender Preise und weil einige Produzenten die Herstellung aufgegeben hatten, Probleme bei der Versorgung mit Speiseöl. Besonders Sonnenblumenöl und Rapsöl fehlen in vielen europäischen Supermärkten.

Seit dem Krieg in Europa hat sich die Lage verschärft, denn die Ukraine ist weltweit der größte Produzent und Exporteur von Sonnenblumenöl. Beim Export von Weizen ist Russland das weltweit wichtigste Exportland und die Ukraine liegt auf Platz drei. Auch hier sind die Preise Anfang März 2022 dramatisch gestiegen.

Sonnenblume als Symbol

In der Ukraine sind die Sonnenblumen auch ein Symbol für den Frieden und für den Widerstand. Die ukrainische Menschenrechtsaktivistin schreibt auf Twitter zu einem Bild eines Sonnenblumen säenden Mädchens: "In der Ukraine sagen wir nicht 'Wenn der Krieg vorbei ist...." In der Ukraine sagen wir: 'Wenn wir gewinnen..;'"'

Dabei stehen auch der blaue Himmel und das Gelb der Sonnenblumen für die Nationalfarben der Ukraine.

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