Kein guter Tag für Putin: Wo war Russlands Präsident an Ostern wirklich?

War Wladimir Putin wirklich bei der Ostermesse in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau
War Wladimir Putin wirklich bei der Ostermesse in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau Copyright Alexander Zemlianichenko/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Im Internet wird diskutiert, ob Putin tatsächlich bei der Ostermesse war. Der Gegenwind gegen Russlands Präsidenten verschärft sich.

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War Russlands Präsident Wladimir Putin wirklich bei der Ostermesse in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau? Darüber wird in den sozialen Medien diskutiert, seit Kreml-Gegner Igor Sushko auf Twitter die Teilnahme des Staatschefs an dem orthodoxen Ostergottesdienst als "Russlands Propaganda Fake" bezeichnet hat.

Laut Sushko von der Bewegung "Wind of Change" hat sich Putin nicht in die Menge gewagt - die Bilder sollen in der leeren Kirche inszeniert und/oder mit Aufnahmen aus dem vergangenen Jahr gemischt worden sein. Tatsächlich ist der russische Staatschef nicht mit anderen orthodoxen Gläubigen in der Kathedrale zu sehen. Und auch nicht im Hintergrund der Aufnahmen des Patriarchen.

Seit Russlands Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar hatte sich der Staatschef vor allem in der Residenz Nowo-Ogarjowo bei Moskau aufgehalten, die Putin sein "Zuhause" nennt. Die meisten Treffen finden als Videokonferenzen statt. Seit Wochen wird auch darüber spekuliert, ob oder woran der Präsident erkrankt sein könnte. Es kursieren vor allem die Fotos, auf denen sich Putin krampfhaft am Tisch festhalten soll.

Euronews-Social-Media-Experte Matthew Holroyd meint, die Tatsache, dass die internationalen Agenturen Bilder von Putin bei der Ostermesse verbreiten und dass der russische Präsident eine andere Krawatte trägt als an Ostern 2021 zeigen, dass Putin tatsächlich vor Ort war.

Auf den Fotos der Nachrichtenagentur AP von der Ostermesse ist Wladimir Putin vor allem alleine zu sehen.

Auf einem Bild, das die Orthodoxe Kirche Russlands verbreitet, sind auch die Geistlichen im Bild.

Doch Patriarch Kiril hatte schon vor Jahren auf einem Foto die eigene sehr teure Armbanduhr wegretuschieren lassen (deren Spiegelbild auf dem Tisch war aber weiterhin zu sehen).

Oleg Varov/Russian Orthodox Church Press Service
Von der Orthodoxen Kirche verbreitetes Foto der Ostermesse in MoskauOleg Varov/Russian Orthodox Church Press Service

Mit der Wahlniederlage von Marine Le Pen gegen Emmanuel Macron in Frankreich hat Wladimir Putin laut Twitter-User Mathias Ullmann "einen weiteren General an der Westfront verloren".

Das Photoshop-Bild der rechtsextremen Kandidatin, deren Partei einer kreml-nahen russischen Bank einen Millionenkredit zurückzahlt, hatte schon zuvor in den sozialen Medien für Aufregung gesorgt.

Putin verliert Verbündeten in Slowenien

Die Osteuropa-Expertin unterstreicht, dass das Wahlergebnis in Slowenien einen schlechten Tag für Wladimir Putin bedeutet. Wahlsieger, Politik-Neuling und Solar-Unternehmenr Robert Golob steht für mehr Demokratie und mehr Umweltschutz.

Mit dem slowenischen Regierungschef Janez Jansa, der an diesem Sonntag bei der Parlamentswahl unterlegen ist, verliere Russlands Präsident langsam all seine Verbündeten in Europa.

Die Zeit spielt weiter gegen Putin - vor allem im Krieg in der Ukraine. Anastasiia Lapatina, die Journalistin von Kyiv Independent, schreibt auf Twitter: "Schon zwei Monate diese Hölle. Zwei Monate seit Russland versucht hat, Kiew in drei Tagen einzunehmen."

Die Journalistin Hanna Liubakova teilt das Foto einer Kollegin, die zusammen mit ihrer drei Monate alten Tochter und ihrer Mutter bei einem Luftangriff in Odessa getötet wurde - kurz vor dem Orthodoxen Osterfest. Viele trauern um die junge Frau und ihr Baby und um die vielen Toten in der Ukraine - über den so schmerzlichen Verlust - während Putin Ostern feiert.

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