Boris Becker zu 2,5 Jahren Gefängnis verurteilt

Boris Becker
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Von Euronews

Boris Becker zu 2,5 Jahren Gefängnis verurteilt

Nach dem Schuldspruch gegen Ex-Tennisprofi Boris Becker wegen Insolvenzverschleppung hat das Gericht in London heute das Strafmaß verkündet: Becker musss für 2,5 Jahre ins Gefängnis.

Richterin Deborah Taylor verlas das Strafmaß am Southwark Crown Court in Beckers Wahlheimat London. Boris Becker wurde zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft wegen Geldwäsche, Betrugs und Hinterziehung in der Insolvenz verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Boris Becker kann in Berufung gehen. Bei guter Führung kann er die Hälfte der Strafe später auf Bewährung absitzen.

Die Haftstrafe wird noch heute umgesetzt. Wie in Großbritannien üblich wurde der verurteilte Becker aus dem Glaskasten im Gerichtssaal, in dem er saß und das Strafmaß aufnahm, direkt von den Polizeibeamten in Gewahrsam genommen und in einen Sicherheitsbereich des Gerichts gebracht. Von dort wird er zu einem Gefängnistransport gebracht und in das Gefängnis gefahren.

Zum Prozess erschien Boris Becker - wie schon beim vorherigen Termin vor drei Wochen - zusammen mit seiner Lebensgefährtin Lilian de Carvalho Monteiro. Sie wird nun allein nach Hause fahren müssen. 

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Lilian de Carvalho Monteiro und Boris Becker vor dem Prozess in LondonAlastair Grant/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved

Anfang April wurde der inzwischen 54 Jahre alte Becker für schuldig befunden. Die Geschworenen erklärten ihn in vier von 24 Anklagepunkten für schuldig, darunter Nicht-Offenlegung von Besitztümern und Verschleierung von Schulden. 

Becker war im Juni 2017 für insolvent erklärt worden, in der Folge soll er seiner Pflicht zur Offenlegung seiner Vermögensverhältnisse nicht vollständig nachgekommen sein. So soll Becker Immobilien, Konten und Trophäen nicht ordnungsgemäß angegeben haben. 

Das Strafmaß wurde - wie bei Prozessen in Großbritannien üblich - zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Der Prozess im Streit um Beckers Insolvenz im Jahr 2017 hatte im vergangenen März begonnen.

Im Internet wird zudem diskutiert, ob nicht ein anderer Boris - nämlich Premier Boris Johnson - ebenfalls zu einer Haftstrafe verurteilt werden könnte.

Und auf Twitter fragen einige, ob die Tories Boris Becker schon die Mitgliedschaft in der konservativen Partei angeboten haben.

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