Die russische Führung dürfte mit Sorge sehen, dass sich erste ukrainische Einheiten nun den Grenzen des annektierten Gebietes Luhansk nähern und damit - nach Moskauer Lesart - Russland angreifen würden.
Die ukrainischen Streitkräfte haben in den von Russland annektierten Regionen weiter bedeutende Landgewinne erzielt. Es ist ihnen gelungen, die schwach besetzten russischen Verteidigungslinien in der südukrainischen Region Cherson zu Fall zu bringen, so das Washingtoner Institute for the Study of War.
Einer der von Russland eingesetzten Verwaltungsbeamten für die Region Cherson behauptete allerdings , der Vormarsch der Ukrainer sei gestoppt worden, die russischen Streitkräfte hätten sich neu formiert.
Die Lage vor Ort: Laut ISW haben die ukrainischen Streitkräfte in den letzten drei Tagen nördlich von Cherson über tausend Quadratkilometer befreit.
Die Grafik zeigt die Fortschritte der ukrainischen Gegenoffensive aus verschiedenen Richtungen in den letzten 72 Stunden, darunter auch hier - entlang des Westufers des Flusses Dnipro.
Im Nordosten sind die ukrainischen Streitkräfte nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums über den Fluss Oskil hinaus bis zu 20 km in russisch besetztes Gebiet in Richtung eines wichtigen Nachschubknotenpuktes vorgedrungen.
In seinem Geheimdienstbericht ergänzt das britische Verteidigungsministerium, dass die Ukraine nun höchstwahrscheinlich die Straße zwischen Svatove und Kreminna mit ihrer Artillerie unter Feuer nehmen kann. Das würde die Fähigkeit Russlands, seine Einheiten mit Nachschub zu versorgen, weiter einschränken.
Die russische Führung dürfte mit Sorge sehen, dass sich erste ukrainische Einheiten nun den Grenzen des annektierten Gebietes Luhansk nähern und damit - nach Moskauer Lesart - Russland angreifen würden.