Die israelische Armee hat bei Angriffen im Westjordanland sechs Palästinenser getötet. Nach Militärangaben soll das Ziel die militante Gruppierung "Höhle des Löwen" gewesen sein.
Im Westjordanland haben sich Trauernde vor dem Krankenhaus in Nablus versammelt. Zuvor waren bei israelischen Angriffen sechs Palästinenser getötet und mehr als 20 weitere zum Teil lebensgefährlich verletzt worden. Unter den Opfern befand sich auch ein Anführer der „Höhle des Löwen“, einer neuen Gruppe junger palästinensischer Kämpfer, die in den letzten Wochen vor allem in Nablus Aktionen gegen Israel durchgeführt hatten.
Die neue Gruppierung wird von den israelischen Behörden für eine Reihe von Anschlagsversuchen und Attentaten in den vergangenen Monaten verantwortlich gemacht. Unbestätigten Angaben zufolge hat das Militär Israels auch aus der Luft mit bewaffneten Drohnen angegriffen. Sollte sich das bestätigen, wären es die ersten Luftschläge im Westjordanland seit über 20 Jahren.
Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas verurteilte die israelischen Angriffe scharf und forderte ein Ende der Gewalt. Sein Sprecher nannte die Angriffe „Kriegsverbrechen“, für dessen Folgen die israelische Regierung die volle Verantwortung trage.
Seit Monaten spitzt sich die Situation im von Israel besetzten Westjordanland zu. Allein im vergangenen Monat kamen bei Auseinandersetzungen 20 Palästinenser und zwei Angehörige der israelischen Armee ums Leben.