"Nachfrage wird auf jeden Fall steigen": Weltweiter Waffenverkauf boomt

Ein Soldat trägt eine M19 auf einer Waffenausstellung in Belgrad
Ein Soldat trägt eine M19 auf einer Waffenausstellung in Belgrad Copyright Darko Vojinovic/Copyright 2021 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews
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Pandemie und Lieferengpässe: Beides hat der Waffenindustrie keine Umsatzeinbrüche beschert.

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Das Geschäft mit Waffen und militärischen Dienstleistungen läuft trotz Pandemienachwirkungen und Lieferengpässen prächtig: weltweit haben die 100 größten Waffenproduzenten 2021 rund 570 Milliarden Euro Umsatz gemacht, eine Steigerung von 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

"Nachfrage wird auf jeden Fall steigen"

"Die Nachfrage wird in den kommenden Jahren auf jeden Fall steigen. Wir sind noch immer unsicher um wieviel, denn es gibt zwei Faktoren, die die Nachfrage beeinflußen. Zum einen geht es natürlich um die Aufstockung der leeren Lagerbestände, die die Europäer und die USA der Ukraine zur Verfügung gestellt haben. Sie müssen diese also auffüllen, z. B. die Javelin-Raketen, die die USA zu Hunderttausenden geliefert haben", meint Nan Tian, Senior Researcher am Stockholmer Friedensforschungsinstitut.

Expert:innen des Stockholmer Friedensforschungsinstituts (Stockholm International Peace Research Institute, SIPRI) gehen davon aus, dass die Umsatzsteigerungen ohne pandemiebedingte Lieferengpässe noch höher ausgefallen wären, auch wenn der Zuwachs noch deutlich unter dem Vor-Pandemie-Niveau liegt. Zwischen 2016 und 2020 betrugen die jährlichen Zuwächse durchschnittlich 3,7 Prozent.

40 der 100 größten Waffenproduzenten kommen aus den USA

Lieferengpässe werden auch weiterhin das Wachstum der Waffenindustrie verlangsamen, da Russland einer der größten Produzenten von Rohmaterial für die Waffenproduktion ist. Eine schlechte Nachricht für Europa und die USA, deren Waffenlager seit dem Beginn des Ukraine-Krieges leer geworden sind.

Insgesamt kommen 40 der 100 größten Waffenproduzenten aus den Vereinigten Staaten, die zusammen für einen Umsatz von 283 Milliarden Euro (299 Mrd. US-Dollar) sorgten.

"Die USA sind bei weitem der größte Waffenhersteller der Welt. Sie exportieren die meisten Waffen, sie haben das größte Militär und die größte Waffenindustrie. Die fünf größten Rüstungsfirmen der Welt sind alle in den USA ansässig. Die USA stehen also wirklich an erster Stelle, gefolgt von China. Es ist das Land mit den zweithöchsten Militärausgaben und will seine Waffenproduktion steigern", so Tian weiter.

Auch Russland steigert Umsätze durch Waffenverkäufe

Im Gegensatz dazu konnten russische Rüstungskonzerne ihren Umsatz nur leicht steigern, auf 16,8 Milliarden Euro (17,8 Milliarden US-Dollar), allerdings standen sie vor der Herausforderung, an Halbleiter zu kommen und waren teilweise von Sanktionen betroffen. In den Top 100 der größten Waffenproduzenten ist Russland nur noch mit sechs statt zuvor neun Unternehmen vertreten. Das schwedische Friedensforschungsinstitut führt das allerdings auf die schlechte Datenlage zurück.

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