Klage gegen Facebook-Mutterkonzern in Kenia

Klägeranwältin Mercy Mutemi
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Von Africanews mit DPA/AP
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Der Konzern soll es unterlassen haben, Hasspostings zu löschen und damit mitverantwortlich für den Tod eines Menschen sein.

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In Kenia haben mehrere Personen gegen den Facebook-Mutterkonzern Meta geklagt. Dabei geht es um Hassbotschaften auf Facebook, die der Konzern nicht zeitnah gelöscht haben soll. Einer der Kläger: ein Äthiopier, dessen Vater ermordet wurde – die Täter waren mutmaßlich durch Mordaufrufe im Internet angestachelt worden.

Als der Sohn diese Aufrufe zur Ermordung seines Vaters gesehen habe, habe er sie an Facebook gemeldet, so die Anwältin Mercy Mutemi, dort habe man ihm erst nach einem Monat geantwortet: "Sie haben zwar zugegeben, dass diese Nachrichten die Regeln von Facebook verletzen und sie sie entfernen würden. Aber ein Jahr später, ja bis vergangene Woche, stand eine der Botschaften immer noch auf Facebook."

In der Anklageschrift wird Meta vorgeworfen, Hass und Gewalt zu verbreiten, um Werbeeinahmen zu erzielen. Es fehle an Personal, um am Standort Kenia Inhalte in afrikanischen Sprachen zu moderieren.

Die Kläger fordern jetzt unter anderem mehr Inhaltsmoderatoren für Facebook sowie einen 1,6 Milliarden Dollar schweren Entschädigungsfonds für Opfer von durch Facebook mitverursachter Gewalt.

Hintergrund der Gewalt gegen den Vater des Klägers ist offenbar der kürzlich beendete Bürgerkrieg in Äthiopien. Die äthiopische Regierung und die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) hatten sich seit November 2020 bekriegt. Vor gut einem Monat endete der Konflikt vorerst mit einem Waffenstillstand und Verhandlungen für ein Friedensabkommen.

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