Warum misstrauen Menschen in Ungarn Generika?

In diesem Winter sind in Europa bestimmte Arzneimittel knapp, auch Ungarn ist betroffen. Rund 1.500 Medikamente sind momentan schwer zu bekommen, könnten aber ganz einfach ersetzt werden. Mit Generika.
Das sind Nachahmerprodukte, die nach Ablauf des Patentschutzes für ein Originalpräparat auf den Markt gebracht werden - häufig sind sie günstiger.
Allerdings sind viele Menschen in Ungarn diesen Produkten gegenüber skeptisch: "Wir befinden uns in einer relativ schwierigen Situation, in der ein Patient ein Medikament mit dem gleichem Wirkstoff und der gleichen Wirkmenge nicht einnehmen will und deshalb seine Therapie abbricht", erklärt Apotheker Zoltán Petőházi gegenüber Euronews.
Csaba Tóbi ist seit 30 Jahren in der Branche tätig als Inhaber einer Apotheke. Eine solche Knappheit hat er noch nie erlebt - Grund zur Panik sieht er aber nicht, oft sei es möglich andere Mittel zu finden, um den Menschen zu helfen, etwa mit Mitteln auf pflanzlicher Basis.
"Die Experten, mit denen wir gesprochen haben, waren sich einig, dass es keinen Grund gibt, sich vor Ersatzmedikamenten zu fürchten", so Ádám Magyar, Euronews-Reporter. "Selbst wenn es nur einen minimalen Unterschied in der Wirkung gibt, ist es immer noch besser, sie einzunehmen, als die Therapie abzubrechen."