Auch Österreichs Armee setzt Rettung im Erdbeben-Gebiet fort

Luftaufnahme aus Kahramanmaras, wo mehrere Verschüttete leben gerborgen wurden.
Luftaufnahme aus Kahramanmaras, wo mehrere Verschüttete leben gerborgen wurden. Copyright AP/IHA
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Von Euronews mit DPA/AFP
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In Kahramanmaras holten israelische Retter drei Menschen lebend aus den Trümmern. Wegen der schwierigen Sicherheitslage hat Österreichs Armee den Einsatz am Vormittag unterbrochen.

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Fünf Tage nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien ist die Zahl der Todesopfer auf über 24.000 angestiegen. Dennoch sind viele Such- und Rettungskräfte sind weiter im Einsatz, unter zum Teil äußerst schwierigen Bedingungen. Mehrere internationale Organisationen haben wegen Sciherheitsbedenken an diesem Samstag ihre Arbeit vorübergehend eingestellt - so das Technische Hilfswerk (THW), die Hilfsorganisation I.S.A.R Germany und das österreichische Bundesheer.

Am Nachmittag nahm Österreichs Armee - unter dem Schutz der türkischen Soldaten - den Rettungseinsatz wieder auf.

Wir würden gerne weiterhelfen, aber die Umstände sind, wie sie sind."
Pierre Kugelweis
Oberstleutnant

Die 82 Soldatinnen und Soldaten der Katastrophenhilfseinheit sind seit vergangenem Dienstag in der türkischen Provinz Hatay. Sie stünden dort für weitere Einsätze bereit, so Kugelweis. "Es gab keinen Angriff auf uns Österreicher. Es geht uns allen gut. Wir würden gerne weiterhelfen, aber die Umstände sind, wie sie sind."

Euronews-Korrespondentin Anelise Borges hat vor Ort erfahren, dass Helfer aus Frankreich verletzt wurden.

Schwangere nach 115 bangen Stunden befreit

Derweil gelang es israelischen Rettern am Freitag In Kahramanmaras, zwei junge Frauen und einen Mann aus den Trümmern zu bergen.

Teamleiter Golan Vach berichtet: "Wir haben einen Mann namens Hussein herausgeholt. Er ist 65 Jahre alt und sagte uns, er habe Stimmen gehört. Wir erforschten Nebenraum ein, fanden aber niemanden. Aber wir beschlossen, noch einmal in das Gebäude zurückzukehren. Vielleicht hatte er ja recht. Etwas weiter entfernt fanden wir die zwei Frauen."

Die türkische Nachrichtenagentur meldet, eine 70-jährige Frau, die in Kahramanmaras unter den Trümmern eingeklemmt war, sei nach 122 Stunden gerettet worden.

In der Provinz Gaziantep wurde eine schwangere Frau nach 115 bangen Stunden zurück ans Tageslicht geholt. Ebenfalls in Gaziantep bargen Helfer ein neunjähriges Mädchen nach 108 Stunden aus dem Schutt - ihre beiden Eltern und ihre Schwester waren da jedoch schon tot.

Doch diese Wunder geschehen immer seltener. Kahramanmaras ist nach dem Erdbeben der Stärke 7,8 vom Montag aus. Die Vereinten Nationen warnen, dass fast 900.000 Menschen dort dringend warme Mahlzeiten benötigen.

Wenn Sie spenden wollen...

  • Caritas International, Unicef, das Deutsche Rote Kreuz und die Diakonie Katastrophenhilfe haben sich zum Aktionsbündnis Katastrophenhilfe zusammengeschlossen. Spenden können Sie über IBAN: DE65 100 400 600 100 400 600 BIC: COBADEFFXXX oder im Internet.
  • Schon vor Ort in der Türkei hilft ISAR Germany. Für die Rettungsteams können Sie ONLINE spenden. IBAN: DE25 3702 0500 0001 1825 00 BIC: BFSWDE33xxx
  • Ärzte ohne Grenzen unterstützt Krankenhäuser auch in Syrien. Spenden kann man auf der Webseite oder unter IBAN: DE72 3702 0500 0009 7097 00; BIC: BFSWDE33XXX
  • In Österreich gibt es NACHBAR IN NOT - Erdbebenopfer Türkei und Syrien im Internet oder unter IBAN: AT75 2011 1400 4004 4001 BIC: GIBAATWWXXX
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