Die Bürgerrechtler von Selma hätten Amerika dazu gebracht, "sich der Wahrheit zu stellen und zu handeln", sagte Joe Biden und warf der Opposition vor, heute die historische "Wahrheit" verschleiern zu wollen.
US-Präsident Joe Biden hat in Selma im Bundesstaat Alabama an die Opfer des sogenannten "Blutsonntags" vor fast 60 Jahren erinnert.
Anlass war der Jahrestag der rassistisch motivierten Niederschlagung einer Bürgerrechtsdemonstration durch die Polizei am 7. März 1965. Ein entscheidendes Ereignis für die Bürgerrechtsbewegung, das zum sogenannten Voting Rights Act, einer Ausweitung des Stimmrechts für alle führen sollte.
Eben jenes Wahlrecht, das durch Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs und restriktive Gesetze konservativer US-Staaten ausgehöhlt werde, gelte es zu schützen, betonte der US-Präsident in seiner Ansprache.
"Wir müssen alles wissen, das Gute wie das Schlechte!"
Biden, der auch dank der Unterstützung afroamerikanischer Wähler 2020 gewann, war mit dem Versprechen einer Wahlrechtsreform angetreten, die von den republikanischen Abgeordneten jedoch blockiert wird.
Die Bürgerrechtler von Selma hätten Amerika dazu gebracht, "sich der Wahrheit zu stellen und zu handeln", sagte Joe Biden und warf der Opposition vor, heute die historische "Wahrheit" verschleiern zu wollen.
"Man kann sich nicht aussuchen, nur das zu lernen, was man wissen will", so der Präsident mit Blick auf die Debatte, die an Schulen des Landes darüber tobt, ob die Vergangenheit der Sklaverei und der Rassentrennung gelehrt werden sollten. "Wir müssen alles wissen, das Gute wie das Schlechte!"
Mehrere konservative Bundesstaaten haben seit 2020 Gesetze verabschiedet, die das Unterrichten von "kritischer Rassentheorie" untersagen.
Der Gouverneur von Florida, Ron de Santis, der Ambitionen auf das Präsidentenamt hegt, verteidigte kürzlich das Verbot eines Highschool-Kurses über afroamerikanische Geschichte, dem vorgeworfen wird, junge Menschen zu "indoktrinieren".