Lukaschenko will russische Atomwaffen, "um sich gegen den Westen zu wehren"

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hält eine Rede zur Lage der Nation in Minsk, Belarus, 31. März 2023
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hält eine Rede zur Lage der Nation in Minsk, Belarus, 31. März 2023 Copyright AP/Belarusian Presidential Press Service
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Moskau renne mit der Stationierung offene Türen in Minsk ein, so der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko. Er begrüsse die Stationierung von Atomwaffen auf seinem Territorium, um sich auf einen Konflikt mit westlichen Ländern vorzubereiten, so Lukaschenko in einer Rede an die Nation.

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Vor Tagen hatte der russische Präsident Wladimir Putin die Stationierung taktischer Atomwaffen in der ehemaligen Sowjetrepublik Belarus angekündigt. 

Moskau renne mit der Stationierung offene Türen in Minsk ein, so der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko. Er begrüsse die Stationierung von Atomwaffen auf seinem Territorium, um sich auf einen Konflikt mit westlichen Ländern vorzubereiten, so Lukaschenko in seiner Ansprache an die Nation und das Parlament. Er betonte, dass er seit langem mit Moskau über die Rückgabe von Atomwaffen an Belarus verhandelt habe.

"(Es geht) um die Rückgabe der Atomwaffen, die in den 90er Jahren unter Garantien abgezogen wurden - keine Sanktionen gegen diejenigen, die abziehen, kein Druck, keine Planung von Offensiven und Umstürzen. Alles ist mit Füßen getreten worden, alle Verpflichtungen wurden gebrochen."

Alexander Lukaschenko

Belarus stellt seine Militärbasen für russische Angriffe auf die Ukraine zur Verfügung. Putin kündigte an, dass die entsprechenden Schulungen in Belarus am 3. April beginnen sollen. Die Schächte für die mit atomaren Sprengköpfen bestückbaren Iskander-Raketen sollen am 1. Juli fertig sein. Weiter habe Russland Belarus schon beim Umbau von Flugzeugen geholfen, von denen nun zehn ebenfalls taktische Nuklearwaffen tragen könnten, so Putin.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden nach Angaben des Außenministeriums fast 600 Mittel- und Kurzstreckenraketen aus dem belarussischen Hoheitsgebiet abgezogen. Zu Sowjetzeiten besass die Republik einen Verband strategischer Streitkräfte mit bis zu 40.000 Mann und eines der größten Atomwaffenarsenale der Welt.

Die früheren Sowjetrepubliken Belarus, Ukraine und Kasachstan, in denen einst Atomwaffen stationiert waren, hatten diese zwischen 1993 und 1996 an Russland übergeben. 1994 unterzeichnete Belarus das Budapester Memorandum und trat dem Atomwaffensperrvertrag bei, der bereits 1986 von der Sowjetunion, Großbritannien und den USA unterzeichnet worden war.

Lukaschenko gilt als politisch, wirtschaftlich und militärisch stark abhängig vom Kreml. Kiews Vorbedingungen für Gespräche, darunter der Rückzug der russischen Truppen vom besetzten Territorium der Ukraine, nannte Lukaschenko «lächerlich».

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