Der Hochseilartist László Simet Jr. hat die Donau auf einem Drahtseil überquert. Der Balanceakt ist nicht nur beeindruckend, sondern hat auch eine symbolische Bedeutung.
In Budapest hat der preisgekrönte Hochseilartist László Simet Jr. die Donau auf einem Hochseil überquert. Die Darbietung war Teil des sogenannten ÁTMENTEM-Projekts des ungarischen Nationalen Zirkuskunst-Zentrums. Es ist das erste Mal, dass ein Mensch die Donau auf einem Hochseil überquert hat.
Ein symbolischer Balance-Akt
"Es steht ein wenig symbolisch dafür, dass wir unsere kulturellen Werte weitergeben, denn es ist die Aufgabe der Kunst in Kriegszeiten, in der Post-Covid-Zeit, die Werte unserer Väter und Großväter auf die andere Seite zu tragen, sie an unsere Kinder weiterzugeben, an die Nachwelt. Es ist eine Teamleistung, ein entstehendes Wunder", erklärt der Leiter des Nationalen Zirkuskunst-Zentrums Péter Fekete.
László Simet Jr. lernte das Seillaufen von seinem Vater. Im Alter von zwanzig Jahren begann Simet, gemeinsam mit seinen Eltern als Hochseilartist aufzutreten. Seitdem tritt er weltweit in Zirkussen auf.
Das Wetter spielte mit
Auf diese besondere Performance hatte er sich seit Wochen vorbereitet. Und das Wetter spielte mit: Die Sonne schien zwar nicht, dafür gab es jedoch auch keinen Regen oder starken Wind.
Gerade der Wind hatte dem Hochseilartisten im Vorhinein Sorgen bereitet: "Eines meiner größten Bedenken war, wie stark der Wind gegen die Stange drücken würde. Die darauf montierten Kameras gaben zusätzliche Oberfläche. Die Stange selbst war leicht, aber mit den Kameras darauf war sie ziemlich schwer. "
Ohne Sicherung 300 Meter über die Donau
Während der Überquerung spielte das Donau-Sinfonieorchester Stücke großer ungarischer Komponisten.
Simet balancierte auf einem 300 Meter langen, 22 Millimeter dicken Drahtseil ohne Sicherung auf die andere Seite der Donau. Die Performance fand im Rahmen der zehnten Internationalen Theateroympiade statt. Außerdem erinnerte sie an den 150. Jubiläumstag der Gründung Budapests aus den unabhängigen Städten Pest, Buda und Óbuda.