Sudan: Kämpfer besetzen Labor mit Krankheitserregern

Duch die Hauptstadt Khartum zieht sich eine Spurt der Zerstörung.
Duch die Hauptstadt Khartum zieht sich eine Spurt der Zerstörung. Copyright Marwan Ali/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews
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Kämpfer haben ein staatliches Medizinlabor mit Proben der Erreger von Krankheiten wie Polio, Cholera und Masern besetzt. Die Weltgesundheitsorganisation ist beunruhigt.

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Tausende Sudanes:innen nutzen die 72-stündige Waffenruhe, um aus den Kampfgebieten in sicherere Gebiete zu fliehen. Die seit mehr als einer Woche andauernden Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und der paramilitärischen RSF haben rund 460 Tote und mehr als 4.000 Verletzte gefordert.

Kämpfer haben ein staatliches Medizinlabor mit Proben der Erreger von Krankheiten wie Polio, Cholera und Masern besetzt. Die Weltgesundheitsorganisation ist beunruhigt.

"Das ist extrem, extrem gefährlich", so Dr. Nima Saeed Abid, WHO-Vertreter für den Sudan. "Die Besetzung des Zentrallabors für öffentliche Gesundheit in Khartum durch eine der kämpfenden Parteien stellt ein enormes biologisches Risiko dar."

Trotz der geltenden Waffenruhe hat es in der Hauptstadtregion Luftangriffe gegeben. Dabei soll die Stadt Omdurman nahe Khartum in den Fokus gerückt sein.

Nach UN-Angaben könnten rund 270.000 Menschen versuchen, in Nachbarländern wie dem Tschad oder dem Südsudan Zuflucht zu suchen. 

Duch die Hauptstadt Khartum zieht sich eine Spurt der Zerstörung. "Beide Kriegsparteien haben die Gesetze und Normen des Angriffs auf dicht besiedelte Gebiete missachtet, mit wenig Rücksicht auf Zivilisten, Krankenhäuser oder sogar Fahrzeuge, die Verwundete und Kranke transportieren", sagte der deutsche UN-Vermittler Volker Perthes am Dienstag dem UN-Sicherheitsrat bei einer Dringlichkeitssitzung in New York. 

Wahllose Angriffe der beiden Konfliktparteien im Sudan gefährden den Vereinten Nationen zufolge das Leben von Zivilisten. Er forderte beide Seiten auf, den Verpflichtungen des humanitären Völkerrechts nachzukommen und den Schutz der Zivilbevölkerung und der zivilen Infrastruktur sicherzustellen. Zudem gebe es "beunruhigende Berichte über versuchte sexuelle Übergriffe".

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