Franziskus in Ungarn: Der Papst will Europa "wiederbeleben"

Papst Franziskus wird bei seiner Ankunft in Ungarn gefeiert.
Papst Franziskus wird bei seiner Ankunft in Ungarn gefeiert. Copyright ATTILA KISBENEDEK/AFP or licensors
Von Euronews mit AP
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Papst Franziskus hat seinen dreitägigen Aufenthalt in Ungarn begonnen. Dort will er sich unter anderem mit Geflüchteten treffen und seine Vision für Europas Zukunft verkünden.

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Papst Franziskus ist in Ungarn angekommen. Während seines dreitägigen Aufenthalts wird er seine Vision für die Zukunft Europas vorstellen. Russlands Krieg in der Ukraine, Migrationsströme und Ungarns angespanntes Verhältnis zu Brüssel überschatten den Besuch des Papstes.

Für Papst Franziskus stehen Treffen mit der ungarischen Präsidentin Katalin Novák sowie mit dem Ministerpräsidenten Viktor Orbán an. Im Anschluss wird er seine Hauptrede vor ungarischen Politiker:innen und Diplomat:innen halten. Sonntag wird der Besuch mit einer abschließenden Ansprache des Papstes enden.

Treffen mit ukrainischen Geflüchteten

Außerdem wird er sich mit einigen der 35.000 ukrainischen Geflüchteten, die in Ungarn leben, treffen. Insgesamt sind bisher 2,5 Millionen Menschen über die ukrainisch-ungarische Grenze vor dem Krieg geflohen. Bei dieser Gelegenheit könnte Papst Franziskus die Migration zum Thema machen und erneut seine Überzeugung bekräftigen, dass europäische Länder, soweit es ihnen möglich ist, Menschen, die vor Armut oder Krieg fliehen, aufnehmen sollten.

Orbáns stramme Linie beim Thema Migration ist wohlbekannt, 2016 ließ er an der Grenze zu Serbien einen Stacheldrahtzaun errichten, um Flüchtende am Grenzübergang zu hindern.

Der Papst will Europa "wiederbeleben"

Matteo Bruni, ein Sprecher des Vatikans, kündigte an, dass der Papst seinen Aufenthalt "im Herzen Europas" nutzen würde, um über die Zukunft des Kontinents zu sprechen.

"Es fällt schwer, nicht an die Europäische Union und an ganz Europa zu denken", so Bruni. Die "Leidenschaft" für Europa sei vielleicht über die Jahre vergangen, Papst Franziskus wolle jedoch Europa "mit seiner eigenen Geschichte und Verantwortung in der Verpflichtung zum Weltfrieden" wiederbeleben.

Für den Papst könnte der Besuch nicht zuletzt auch zu einer weiteren Belastungsprobe für seine Gesundheit werden. Der 86-Jährige verbrachte im vergangenen Monat wegen einer Bronchitis einige Tage im Krankenhaus, in letzter Zeit wurde er immer wieder von gesundheitlichen Problemen geplagt.

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