Ex-US-Präsident Trump will das Urteil gegen ihn wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung nicht akzeptieren. Sein Verteidiger kündigte an, in Berufung zu gehen.
Nach dem Urteil gegen den früheren US-Präsident Donald Trump wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung der Autorin E. Jean Carroll haben Trumps Verteidiger angekündigt, Rechtsmittel gegen die Entscheidung einzulegen. Sein Rechtsanwalt Joe Tacopnia bezeichnete das Urteil als "seltsam". Der Vorwurf habe Vergewaltigung gelautet. "Und das hat das Gericht hat nicht gesehen, aber andere Feststellungen getroffen", so Tacopnia. "Also werden wir natürlich gegen diese anderen Feststellungen Berufung einlegen. Den Vorwurf der Vergewaltigung haben die Richter aber abgelehnt. Sie hat immer behauptet, es sei ein Fall von Vergewaltigung." Es sei ein wenig verwirrend.
Opferanwältin: "Wir sind sehr zufrieden."
Die Schriftstellerin E. Jean Carroll widmete ihren juristischen Erfolg allen Frauen, die - wie sie sagte - "gelitten haben, weil ihnen nicht geglaubt worden ist". Ihre Rechtsanwältin begrüßte das Urteil mit den Worten: "Wir sind sehr zufrieden."
Trump selbst reagierte erbost auf den Ausgang des Zivilprozesses. Er schrieb auf seiner Online-Plattform "Truth Social": "Ich habe überhaupt keine Ahnung, wer diese Frau ist. Das Urteil ist eine Schande, eine Fortsetzung der größten Hexenjagd aller Zeiten."
Weiterer Prozess gegen Trump im kommenden Jahr
Der 76-Jährige muss insgesamt fünf Millionen US-Dollar an Entschädigung und Strafe zahlen. Das Urteil gegen den Republikaner ist nur eines aus einer ganzen Reihe von rechtlichen Problemen. In einem anderen Verfahren wurde Trump Ende März wegen einer Schweigegeldzahlung an eine Pornodarstellerin angeklagt. Hintergrund ist eine mutmaßliche Fälschung von Geschäftsunterlagen. Der Strafprozess soll erst im kommenden Jahr beginnen.
Zudem prüft ein US-Sonderermittler Trumps Verantwortung bei der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 und die Mitnahme von zahlreichen Geheimdokumenten aus dem Weißen Haus in sein Privatanwesen nach dem Ende seiner Amtszeit als US-Präsident.