Sexuelle Nötigung: Trump schuldig, muss Klägerin 5 Mio. Dollar zahlen

Klägerin E. Jean Carroll nach der Urteilsverkündung gegen Trump in New York
Klägerin E. Jean Carroll nach der Urteilsverkündung gegen Trump in New York Copyright Seth Wenig/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews
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Ein Geschworenengericht in New York hat Donald Trump wegen sexueller Nötigung schuldig gesprochen. Er muss E. Jean Carroll fünf Millionen Dollar an Entschädigung zahlen.

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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump ist schuldig gesprochen worden und muss der Klägerin E. Jean Carroll - die ihn der Vergewaltigung in einem Kaufhaus im Jahr 1996 bezichtigt hat - eine Entschädigung in Millionenhöhe zahlen. Damit wird zum ersten Mal ein früherer US-Präsident wegen eines Sexualvergehens für schuldig befunden. Den Anklagepunkt der Vergewaltigung erkannte das Gericht aber nicht an.

Das Geschworenengericht in Manhattan hat Trump in dem von der Schriftstellerin E. Jean Carroll angestrengten Zivilprozess auch wegen Verleumdung verurteilt. Auch nach dem Prozess behauptete der 76-Jährige, er kenne die 79-jährige Klägerin gar nicht. Die ehemalige ELLE-Journalistin Carroll hatte erst nach einer Gesetzesänderung - dem Adult Survivor’s Act - in New York die Möglichkeit, den lange zurückliegenden Vorfall vor die Justiz zu bringen, um eine finanzielle Entschädigung einzuklagen. Gefängnisstrafen sind in einem solchen Verfahren nicht vorgesehen.

Die Geschworenen befanden, dass Trump fast 3 Millionen Dollar Schadenersatz an Carroll zahlen muss, weil sie ihre Verleumdungsklage gegen ihn erfolgreich bewiesen hat.

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E. Jean Carroll mit ihrem Team nach der UrteilsverkündungSeth Wenig/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.

Die Geschworenen kamen zudem zu dem Ergebnis, dass Trump rund 2 Millionen Dollar Schadenersatz für ihre Klage wegen Körperverletzung zahlen sollte, so dass sich der Gesamtbetrag auf 5 Millionen Dollar beläuft.

Im Prozess bestätigten zwei Freundinnen der Klägerin, dass sie ihnen schon damals von dem sexuellen Angriff berichtet habe. Der Anwalt von Trump hat angekündigt, dass der verurteilte Ex-Präsident Berufung gegen das Urteil einlegen wird.

In einem kürzlich veröffentlichten Video der Vernehmung des Angeklagten in diesem Fall hatte Donald Trump die Klägerin beschimpft. Der 76-jährige Ex-US-Präsident hat angekündigt, dass er bei den Wahlen 2024 wieder als Kandidat der Republikaner antreten will. Nach dem Urteil sprach er erneut von einer "Hexenjagd" der Demokraten gegen ihn und behauptete, die Klägerin nicht zu kennen.

Beim Verlassen des Gerichts sagte die Autorin Carroll, sie sei sehr glücklich. Zuvor hatte sie erklärt, dass sie im Lauf der #MeToo-Bewegung den Mut gefasst habe, gegen Trump zu klagen. Carroll erklärte, sie habe nach dem sexuellen Angriff ihr Leben lang darunter gelitten.

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