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Trotz Krieg vor der Haustür: Menschen in Plauru wollen bleiben

Rumänischer Verteidigungsminister Angel Tilvar besuchte die Region im Donaudelta an der Grenze zur Ukraine
Rumänischer Verteidigungsminister Angel Tilvar besuchte die Region im Donaudelta an der Grenze zur Ukraine Copyright AP/AP
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Von Maria Mois mit AP
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Die Angst ist da, aber die Bindung zu Haus und Hof ist stärker. Die Menschen wollen nicht weg, wollen auch ihre Tiere nicht zurücklassen. Der Bürgermeister hat sein Möglichstes getan.

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Viele leben nicht hier, in dem rumänischen Dorf Plauru an der Donau, direkt an der Grenze zur Ukraine. Der Bürgermeister von Plauru hat ausgehandelt, dass die Menschen aus Plauru wie ukrainische Flüchtlinge behandelt werden, wenn sie denn weggehen. Doch die wenigen, die noch da sind, wollen bleiben. Trotz Krieg, der im wahrsten Sinne des Wortes vor ihrer Haustüre stattfindet.

Maria Mois, Euronews-Journalistin: "Ich bin hier in Plauru und da, auf der anderen Seite der Donau, da ist die Ukraine, der Hafen von Izmail. Hier wird Getreide auf Schiffe geladen. Und deshalb wollen die Russen diesen Hafen zerstören, damit die Ukraine von hier aus ihr Getreide nicht mehr abtransportieren kann."

Explosionen sind für die Menschen in Plauru an der Tagesordnung. Auch in der vergangenen Nacht fielen wieder Bomben:

Dorfbewohner Ion Giovanovici erzählt: "Es war nachts um 2 Uhr. Da hörte ich den ersten Knall. Ich ging nach draußen, und da explodierte es gleich wieder. Sie bombardierten das Silo im Hafen."

Gut ein Dutzend Menschen sind noch in Plauru, die meisten haben Vieh - für sie ist Plauru Heimat,

Die Angst ist da, aber die Bindung zu Haus und Hof ist stärker. Die Menschen wollen nicht weg, wollen auch ihre Tiere nicht zurücklassen. Der Bürgermeister hat sein Möglichstes getan.

Tudor Cernega, Bürgermeister: "Es ist natürlich freiwillig. Wer will, kann weg. Der zuständige Minister hat mir versichert, dass wir dieselben Vorteile bekommen wie die ukrainischen Flüchtlinge, wenn wir hier wegwollen."

Eine Frau aus Plauru sagt: "Der Bürgermeister sagt, er hilft uns, wenn wir umziehen wollen. Er hat mit dem Minister gesprochen. Aber ich gehe nicht weg von hier."

Der rumänische Verteidigungsminister Angel Tilvar hat am Mittwoch, den 6. September 2023, Gebiete im Donaudelta nahe der ukrainischen Grenze besucht. Der Minister sagte, dass Teile offenbar von einer Drohne auf rumänischen Gebiet gefunden worden waren. Auch die Menschen in Rumänien seien von den jüngsten Angriffen Russlands auf den Hafen Ismail an der Donau betroffen. Rumänien ist NATO-Mitglied. 

Die Menschen in Plauru haben natürlich Angst, dass eine russische Bombe auch ihr Dorf treffen könnte. Vor allen Dingen, da Russland seine Angriffe auf ukrainische Häfen intensiviert hat.

Doch sie wollen ihre Tiere und Häuser nicht zurücklassen. Hier wollen sie leben, hier sind sie bereit zu sterben.

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