Beginn des Ramadan - überschattet vom Gaza-Krieg

Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem
Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem Copyright Captura de vídeo de AP
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Von Julika HerzogEuronews Digital mit AP
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Israel erlaubt Muslimen Zugang zur Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg. Die Verhandlungen für eine Waffenruhe während des Ramadans sind gescheitert. Die Hamas und Israel machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

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Der muslimische Fastenmonat Ramadan hat begonnen - überschattet vom Krieg im Gaza-Streifen. In Jerusalem dürfen sich Muslime in der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg versammeln, um zu feiern.

Sorge vor Ausschreitungen am Tempelberg

Israels Regierung erlaubte den Gläubigen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zumindest für die erste Woche des Ramadan den Zugang ähnlich wie in den Vorjahren - danach werde die Anzahl der Gläubigen an die Sicherheitslage angepasst.

Die Sorge vor einer Eskalation am Tempelberg ist dennoch groß. Die Situation ist angespannt, nach Einschätzung des israelischen Auslandsgeheimdiensts Mossad ist die Hamas bestrebt, die Region während des Fastenmonats "in Brand zu setzen".

Tausende von Polizisten seien in den engen Straßen der Altstadt Jerusalems im Einsatz, berichtete die "Times of Israel". In sozialen Medien krusierte ein Video, auf dem am Eingang zu dem Gelände ein Gerangel zwischen israelischen Polizisten mit Schlagstöcken und Gläubigen zu sehen ist.

"Israel befindet sich in diesen Tagen in einer schweren Schlacht, die mit dem mörderischen Angriff der Hamas-Terroristen auf alle Bürger Israels begonnen hat, darunter auch Muslime. Unser Krieg richtet sich nicht gegen den Islam, sondern gegen diejenigen, die die Werte des Islam verletzen. Gegen die, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit gehen und versuchen, die israelische Gesellschaft und unsere gemeinsame Zukunft zu zerstören", sagte Benny Gantz, Minister im israelischen Kriegskabinett. 

Waffenruhe vor Ramadan ist gescheitert

Die Situation vor Ort in Gaza ist katastrophal - auch viele Moscheen wurden zerstört.

Für die Dauer des Ramadan kam es nicht wie erhofft zu einer Waffenruhe - beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig für das Scheitern der Verhandlungen.

Derweil laufen die Vorbereitungen für Hilfstransporte für die Not leidende Bevölkerung im Gazastreifen auf dem Seeweg.

Ein US-Armeeschiff ist mit Ausrüstung für die Errichtung eines geplanten, provisorischen Seehafens vor der Küste Gazas unterwegs. Die General Frank S. Besson sei am Samstag von einem Stützpunkt in der Nähe von Norfolk aus in See gestochen, teilte das US-Militär mit.

Das Schiff "Open Arms" der gleichnamigen spanischen Hilfsorganisation sollte eigentlich schon am Sonntag mit Hilfsgütern fertig beladen vom Hafen des zyprischen Larnaka in See stechen, wird aber nun wohl frühestens am heutigen Montag aufbrechen.

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