Hochwasser in Russland und Kasachstan: Über 100.000 Menschen evakuiert

Im russischen Orenburg stehen rund 12.000 Häuser unter Wasser.
Im russischen Orenburg stehen rund 12.000 Häuser unter Wasser. Copyright EBU
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Von Heilika Leinus
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In den überfluteten Gebieten in Russland und Kasachstan spitzt sich die Lage zu, während die Kritik am Krisenmanagement der Verantwortlichen wächst.

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In der russischen Stadt Orenburg südöstlich von Moskau ist der Wasserpegel um 40 Zentimeter auf 11,49 Meter gestiegen, wie der dortige Bürgermeister Sergej Salmin bei Telegram schrieb. „Das ist keine Übung. Massenevakuierungen finden statt“, ließ er wissen.

Salmin forderte die Einwohner der Gebiete, aus denen die Menschen evakuiert werden sollen, auf, wichtige Dokumente und Medikamente mitzunehmen und ihre Häuser unverzüglich zu verlassen. „Die Lage ist kritisch, verlieren Sie keine Zeit“, schrieb er.

Anwohner der Stadt Orenburg stehen konnten einen Teil ihrer Habseligkeiten mit Booten retten.
Anwohner der Stadt Orenburg stehen konnten einen Teil ihrer Habseligkeiten mit Booten retten.AP/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

In der Region stehen rund 12.000 Häuser und 15.000 Gartengrundstücke unter Wasser Im Südwesten der Stadt Orenburg könnte demnächst ein Damm brechen.

Weitere Gebiete bedroht

Einige andere Gebiete Russlands könnten ebenfalls bald unter Wasser stehen. So wurde in den Regionen Tjumen und Kurgan wegen des schnell steigenden Wasserpegels ebenfalls der Notstand ausgerufen.

Eine Frau aus Orenburg hatte Glück: Sie konnte ihre Katze retten.
Eine Frau aus Orenburg hatte Glück: Sie konnte ihre Katze retten.AP/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

Auch in einem großen Teil von Kasachstan sind die Menschen vom Hochwasser betroffen. Dort gilt in acht der 17 Provinzen der Ausnahmezustand. Den kasachischen Behörden zufolge wurden dort bereits knapp 100.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Viele Schulen wurden geschlossen und Tausende Menschen sind zurzeit damit beschäftigt, Dämme zu bauen.

Kritik am Krisenmanagement

In die betroffenen Regionen werden Lebensmittel, Medikamente und weitere Hilfsgüter geliefert. Für die Betroffenen werden Spenden gesammelt.

Auslöser für die Überflutungen sind die Schneeschmelze und starke Regenfälle. Sowohl in Russland als auch in Kasachstan ist der Fluss Ural über die Ufer gestiegen. Medienberichten zufolge verweisen kritische Stimmen auf Mängel der gebrochenen Dämme. Auch mit dem Krisenmanagement der Behörden sei man in Russland nicht zufrieden.

In vielen Orten Kasachstans könnten die Überflutungen erst am Ende des Monats ihren Höhepunkt erreichen. Den russischen Behörden zufolge hat der Fluss Ural seit Beginn der Aufzeichnung noch nie so viel Wasser geführt. Zwar gab es im Jahr 1980 auch Überschwemmungen, damals lag der Wasserpegel aber nur bei 9,4 Metern.

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