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Stop des russischen Öltransits - Ungarn wirft Ukraine Erpressung vor

Kopf der Pipeline Freundschaft II in der Raffinerie von Mol in Szazhalombatta
Kopf der Pipeline Freundschaft II in der Raffinerie von Mol in Szazhalombatta Copyright MTI/Szigetváry Zsolt
Copyright MTI/Szigetváry Zsolt
Von Christoph Debetseuronews ungarn
Zuerst veröffentlicht am
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Nachdem die Ukraine die von der EU erlaubte Lieferung russischen Öls über Pipelines nach Ungarn durch die Verhängung von Sanktionen gegen den russischen Ölkonzern Lukoil unmöglich macht, wirft Ungarn Kiew Erpressung vor.

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Die Ukraine blockiert die Lieferung von russischem Öl nach Ungarn und in die Slowakei. Die von Kiew neu eingeführten Sanktionen betreffen speziell den Transit von Pipeline-Rohöl. Branchenangaben zufolge gehört Lukoil zu den russischen Unternehmen, die über den südlichen, ukrainischen Abschnitt der Freundschaftspipeline Öl nach Ungarn liefern.

Der für das Amt des ungarischen Ministerpräsidenten zuständige Minister Gergely Gulyás sagte in den Regierungsinformationen vom Freitag, dass die Ukraine Ungarn und die Slowakei erpresse, indem sie die Rohöllieferungen kürzte. Er bezeichnete die Einschränkung des Rohöltransports als unfair. Sie widersprächen den EU-Vereinbarungen. Gulyás betonte, dass es, wenn bis zum Herbst keine Lösung gefunden werde, zu einer Treibstoffknappheit kommen könne.

Auch Außenminister Péter Szijjártó sprach von Erpressung: „Die EU ist nun nicht mehr in der Lage, ihre eigenen Mitgliedstaaten (Slowakei und Ungarn) vor der Erpressung eines Mitgliedskandidaten (der Ukraine) zu schützen.“ Nach Angaben des Außenministers gefährdete die Ukraine durch die Blockade der Öllieferungen von Lukoil ein Drittel der ungarischen Rohölimporte und 45 Prozent der slowakischen Rohölimporte.

Der ukrainische Politiker Mychajlo Podoljak wies die ungarischen Anschuldigungen zurück. Die Aussetzung des russischen Öltransits nach Ungarn und in die Slowakei durch die Freundschaftspipeline habe „nichts mit Erpressung zu tun“.

Gleichzeitig kritisierte er, dass „Ungarn und die Slowakei nicht Frieden und Gerechtigkeit anstreben, sondern lediglich Zugeständnisse an Russland“. Podoljak empfahl Budapest und Bratislava, den Kreml aufzufordern, die Angriffe auf ukrainische Energie- und Transitkanäle einzustellen.

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