Lange Warteschlangen im internationalen Flughafen Rafik Hariri in Beirut, nachdem immer mehr Fluggesellschaften Flüge nach Beirut aussetzen.
Angesichts der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten stellen immer mehr Fluggesellschaften aus den USA, Europa und Asien aus Sicherheitsgründen ihre Flüge nach Israel und in den Libanon ein.
Dutzende Passagiere standen am Samstag im Abflugterminal des Flughafens Beirut Schlange, nachdem Flüge in den Libanon gestrichen worden waren.
Der Andrang sei auf das Ende der Hochsaison im Sommer und die Streichung und Aussetzung internationaler Flüge in die Region zurückzuführen, sagt ein Flughafenvertreter.
Nach der Ermordung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh am Mittwoch in Teheran und des Hisbollah-Oberkommandanten Fouad Shukur am Vortag in Beirut ist die Sorge vor einem ausgewachsenen regionalen Krieg groß.
Die Attentate sind israelische Vergeltungsaktionen, nachdem vergangene Woche in Majdal Shams auf den von Israel völkerrechtswidrig annektierten Golanhöhen Kinder und Jugendliche getötet worden waren.
Israel beschuldigt die Hisbollah, für den Angriff verantwortlich zu sein, was die Hisbollah bestreitet.
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und Hamas im Oktober lieferten sich die Hisbollah und Israel fast täglich Schusswechsel.
Die Sorge vor neuen Angriffen Irans auf Israel ist groß. Laut US-Quellen wird der Iran zwischen Sonntag und Montag die Region von Tel Aviv angreifen. Die israelische Nachrichtenseite Ynet berichtet von Problemen bei der Satellitennavigation, wie es beim Angriff Teherans auf Tel Aviv im April der Fall war. Die israelischen Streitkräfte erklärten, sie störten die GPS-Signale, um auf Israel abgefeuerte GPS-geleitete Drohnen und Raketen in die Irre zu führen.
Die internationale Gemeinschaft appellierte an den Iran und Israel, eine Eskalation in der Region zu vermeiden. Am Samstag forderte der italienische Außenminister Antonio Tajani für die rotierende G7-Präsidentschaft Italiens, den Kreislauf der militärischen Aktionen zu durchbrechen, die einen größeren militärischen Konflikt in der gesamten Region provozieren können.
In Paris traf sich unterdessen der französische Außenminister Stéphane Séjourné mit US-Außenminister Antony Blinken. Beide teilten „ihre Besorgnis über die wachsenden Spannungen im Nahen und Mittleren Osten". Sie stimmten darin überein, weiterhin alle Parteien zu größtmöglicher Zurückhaltung aufzurufen, um einen regionalen Flächenbrand zu vermeiden, der verheerende Folgen für die Länder der Region haben würde.“