In der kosovarischen Stadt Mitrovica sollte eine Brücke für Fahrzeuge geöffnet werden. Dieser Plan löste allerdings Kontroversen aus und rief die Besorgnis hervor, dass dies die ethnischen Spannungen verschärfen würde.
WERBUNGEine Brücke, verbindet die serbische ethnische Minderheit von der albanischen ethnischen Mehrheit in der kosovarischen Stadt Mitrovica. Seit 2011 ist sie für Fahrzeuge gesperrt, der kosovarische Ministerpräsident wollte das eigentlich ändern.
Im August hatte der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti angekündigt, die Hauptbrücke der Stadt Mitrovica noch im selben Monat wieder für den Fahrzeugverkehr freizugeben. Sein Plan löste eine Kontroverse aus, er verwarf die Idee schließlich.
Sein Meinungswandel erfolgte nach einer negativen Reaktion der serbischen Gemeinde der Stadt und einem Treffen mit CIA-Direktor William Burns, der Ende August in den Kosovo reiste.
"Wir haben auch über die Öffnung der zentralen Brücke über den Fluss Ibar in Mitrovica gesprochen, wofür wir alle notwendigen Konsultationen durchgeführt haben", sagte Kurti. "Wichtig sind aber auch die Instandhaltungsarbeiten, wie z.B. die Bearbeitung des Berichts zur physischen Stabilität der Brücke."
Die Brücke über den Fluss Ibar trennt den nördlichen Teil der Stadt, wo die serbische Minderheit wohnt von dem südlichen Teil, in dem die albanische Mehrheit lebt.
Nachdem Kurti seinen ursprünglichen Plan, die Brücke für Fahrzeuge zu öffnen, verkündete, äußerten die serbische Minderheit, die serbische Regierung, aber auch die NATO und EU Besorgnis vor weiteren Spannungen in der Region und um die Sicherheit der serbischen Bevölkerung im Kosovo.
Nach der ersten Ankündigung der Pläne versammelten sich Hunderte zu Protesten an der Brücke, die zum Symbol der geteilten Stadt geworden ist.
Die Brücke ist seit 2011 für alle Fahrzeuge außer Fußgänger gesperrt. Die ethnischen Serben errichteten dort Barrikaden, für sie ist die für Autos gesperrte Brücke Schutz vor Verteibung.
Die serbischen Behörden verurteilten den Vorschlag, die Brücke zu öffnen, als Versuch des Kosovo, "einen Konflikt zu provozieren".
Die Mitrovica-Brücke war auch Gegenstand in den von der EU vermittelten Gesprächen zwischen Serbien und dem Kosovo 2015.