Bei der Stadt Paks in der Mitte Ungarns erreichte die Donau einen Höchststand von 806 Zentimetern. Somit bleibt das dortige Kernkraftwerk vom Hochwasser nicht verschont. Die Lage sei jedoch nicht außergewöhnlich, sagt der Kommunikationsdirektors des einzigen Kernkraftswerks in Ungarn.
Obwohl das Kernkraftwerk Paks vom Donauhochwasser, das den Höchststand von 806 Zentimeter erreicht hat, nicht verschont geblieben ist, sei der Betrieb des Kernkraftwerks nicht durch das Wasser gefährdet, versicherte der Kommunikatsionsdirektor des Kraftwerks, Antal Kovács in einem Interview mit Euronews.
"Alles im Kernkraftwerk ist streng geregelt, wir setzen nach und nach die Maßnahmen zum Schutz der Anlage vor hohen Wasserständen um", erklärte Kovács. So wird zum Beispiel der Damm wird von der kraftwerkseigenen Feuerwehr und von Wasserexperten stets überwacht. Unter anderem muss das Gitter des Kanals, der zum Kernkraftwerk führt, häufiger gereinigt werden, weil das Sedimentvolumen bei Hochwasser zunimmt.
"Der Damm selbst ist so gut gebaut, dass er drei Meter über dem höchsten jemals gemessenen Wasserstand liegt, sodass keine besonderen Maßnahmen erforderlich waren", fügte Kovács hinzu. Außerdem seien Hochwasser wie dieses in der Gegend ganz normal.
"Nach dem Unfall im Kernkraftwerk Fukushima hat die Europäische Union eine gezielte Sicherheitsüberprüfung, einen so genannten Stresstest, durchgeführt, bei dem untersucht wurde, inwieweit die Kernkraftwerke in Europa extremen, plötzlichen Umwelteinflüssen standhalten können. Ein Tsunami kann hier natürlich nicht passieren, aber ein großes Erdbeben ist zum Beispiel möglich. Die Untersuchung ergab, dass das Kernkraftwerk Paks den ersten Platz unter den Kernkraftwerken der EU einnimmt", so Kovács
Das Hochwasser, das nun langsam zurückgeht, hatte keine Auswirkungen auf die Energieproduktion im Kraftwerk Paks. Sie läuft weiterhin ohne Unterbrechung.