128 jüdischen Passagieren wurde 2022 in Frankfurt das Boarding für einen Flug nach New York verweigert. Jetzt muss Lufthansa eine Rekordstrafe zahlen.
Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa wurde zu einer Rekordstrafe von 4 Millionen Dollar (3,6 Millionen Euro) verurteilt, weil sie 2022 einer Gruppe jüdischer Passagiere in Frankfurt das Boarding verweigerte – die höchste Strafe, die je gegen eine Airline wegen eines Verstoßes gegen Bürgerrechte verhängt wurde.
Laut dem US-Verkehrsministerium handelte es sich um 128 Passagiere, von denen viele „charakteristische Kleidung orthodoxer jüdischer Männer“ trugen. Obwohl sie nicht als Gruppe reisten, wurde ihnen kollektiv das Boarding verweigert, nachdem einige von ihnen angeblich gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen hatten.
Die Besatzung gab an, die betroffenen Passagiere hätten Anweisungen missachtet, darunter das Tragen von Masken und das Vermeiden von Versammlungen in den Gängen und Notausgängen.
Trotz dieser Vorwürfe fand das Verkehrsministerium bei der Befragung der Passagiere keine Beweise für das gemeldete Fehlverhalten. Zudem kritisierte es, dass die Lufthansa-Mitarbeiter nicht die einzelnen Passagiere identifiziert hatten, die angeblich gegen die Regeln verstoßen hätten.
Berichten zufolge hatte das Lufthansa-Personal aufgrund der großen Anzahl der Verstöße Schwierigkeiten, die verantwortlichen Personen genau zu benennen.
In den damaligen Berichten deutscher Medien hieß es, dass einige Passagiere sich geweigert hätten, Masken zu tragen, was dazu führte, dass alle Passagiere, die erkennbar jüdisch waren, vom Flug ausgeschlossen wurden.
Lufthansa entschuldigte sich 2022 für den Vorfall und einigte sich mit den meisten Betroffenen auf eine nicht näher genannte Entschädigungssumme. Von der ursprünglichen Strafe wurden 2 Millionen Dollar als Ausgleich für die Passagiere abgezogen, wodurch die Buße auf 2 Millionen Dollar reduziert wurde.
Eine Stellungnahme der Fluggesellschaft lag zum Zeitpunkt der Berichterstattung nicht vor.