Indigene Gemeinschaften aus ganz Amerika fordern bei der COP-16 Konferenz in Kolumbien entschlossene Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität. Während viele Länder mit der Umsetzung ihrer Umweltziele hinterherhinken, präsentiert sich die EU als Vorreiter.
In Kolumbien treffen sich derzeit indigene Gemeinschaften aus ganz Amerika zur "COP der Völker", einer Konferenz, die von der Notwendigkeit angetrieben wird, den Schutz der Biodiversität zu stärken. Die Vertreter fordern, dass die Zusagen, die Länder vor zwei Jahren zur Erhaltung der Umwelt gemacht haben, endlich eingehalten werden.
Teddy Sinacay Tomas, Präsident des peruanischen Rates CECONSEC, äußerte Kritik am langsamen Fortschritt: "Regierungen treffen keine schnellen Entscheidungen. Sie schaffen Gesetze, standardisieren, aber tun wenig, um die zerstörerischen Aktivitäten zu stoppen und die Biodiversität zu schützen."
Das Ziel ist die Umsetzung des globalen Rahmenwerks für Biodiversität, das Ende 2022 von fast 200 Ländern verabschiedet wurde. Dazu zählt das "30 bis 30"-Ziel, wonach bis 2030 rund 30 Prozent der Land- und Wasserflächen der Erde unter Schutz gestellt werden sollen.
Sandra Valenzuela, CEO von WWF Kolumbien, betonte: "Weltweit sind bisher nur 17 Prozent der Landflächen und 8 Prozent der Meeres- und Küstengebiete geschützt. Es ist dringend nötig, die nationalen Aktionspläne anzupassen und den Schutz auszuweiten, einschließlich der Förderung von Wiederherstellungsmaßnahmen."
Während viele Länder noch an ihren Maßnahmen arbeiten, präsentiert sich die EU als Vorreiter im Artenschutz. Florika Fink-Hooijer, Generaldirektorin für Umwelt der EU-Kommission, betonte: "Dank des Natura-2000-Netzwerks und des Naturschutzgesetzes sind wir zuversichtlich, das 2030-Ziel für den Schutz der Landflächen zu erreichen. Für die Gewässer ist es schwieriger, aber wir erarbeiten eine Strategie zur Wasserresilienz."
In Cali wird zudem intensiv über die Finanzierung der Maßnahmen verhandelt. Die Vereinten Nationen fordern eine Verdreifachung grüner Investitionen, um die Ziele bis 2030 zu realisieren.
Rund 140 Minister und ein Dutzend Staatschefs werden in der kommenden Woche erwartet, um wichtige Entscheidungen zur Rettung der Natur zu treffen.