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Hätte Berlin Jamshid Sharmahd (69) vor Exekution in Iran retten können?

Protest in Berlin nach der Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd
Protest in Berlin nach der Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd Copyright  Markus Schreiber/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit AP, taz
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Nach der Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd gibt es Vorwürfe gegen die Bundesregierung.

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Nachdem am Montag der Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd nach vier Jahren Inhaftierung wegen Terrorvorwürfen in Iran hingerichtet wurde, sind viele entsetzt. In Berlin demonstrierten Menschen vor dem deutschen Außenministerium und erinnerten an den 69-Jährigen, der in Teheran geboren war, aber seine Kindheit und Jugend in Deutschland verbracht hatte.

Die Tochter des Elektroingenieurs, Gazelle Sharmahd - die in den USA lebt -, hatte sich immer wieder - auch bei der deutschen Regierung - für ihren Vater eingesetzt, dem es in der Einzelhaft in Iran sehr schlecht ging. 2003 war Jamshid Sharmahd, der sich seit Jahren für die iranische Opposition engagierte, nach Los Angeles gezogen. Bei einem Zwischenstopp in Dubai wurde der Unternehmer 2020 von Vertretern des iranischen Regimes entführt. In Iran war Sharmahd monatelang in Isolationshaft und wurde 2023 wegen Terroranschlägen zum Tode verurteilt.

Laut Berichten der taz weigerte sich die deutsche Regierung, Jamshid Sharmahd als "Staatsgeisel" zu benennen, während andere Länder wie Frankreich, Dänemark und Österreich dies taten.

Baerbock: "Wir haben uns unermüdlich eingesetzt"

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock schrieb auf X, sie verurteile die Ermordung durch das iranische Regime "auf das Schärfste." Und weiter: "Seiner Familie gilt mein ganzes Mitgefühl für diesen schrecklichen Verlust. Wir haben uns unermüdlich für Jamshid Sharmahd eingesetzt & mehrfach ein hochrangiges Team des AA nach Teheran entsandt. Wir haben Teheran immer wieder unmissverständlich klar gemacht, dass die Hinrichtung eines deutschen Staatsangehörigen schwerwiegende Folgen haben wird."

CDU-Chef Friedrich Merz hatte vor Jahren eine politische Patenschaft für Sharmahd übernommen. Er verurteilte die Hinrichtung als „scheußliches Verbrechen" und forderte die Bundesregierung dazu auf, den iranischen Botschafter aus Berlin auszuweisen.

Berichten von Menschenrechtsgruppen zufolge wurden in den ersten 10 Monaten des Jahres 2024 in Iran bereits mehr als 500 Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet.

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