Medien berichten, die israelische Armee sei bis zu 25 Kilometer vor die syrische Hauptstadt Damaskus vorgerückt. Israel dementiert die Berichte.
Medienberichten zufolge soll Israel bis zu 25 Kilometer vor die syrische Hauptstadt Damaskus vorgerückt sein. Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) bezieht sich sich dabei auf Kriegsbeobachter der syrischen Opposition am Dienstag.
AP-Reporter in Damaskus hörten in der Nacht und bis in den Dienstag hinein schwere Luftangriffe auf die Stadt und ihre Vororte. Im Internet kursierende Fotos zeigten zerstörte Raketenwerfer, Hubschrauber und Kampfflugzeuge.
Israel dementiert das Vorrücken der Armee bis vor die syrische Hauptstadt. Zuvor hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärt, dass die israelischen Streitkräfte eine etwa 400 Quadratkilometer große entmilitarisierte Pufferzone auf syrischem Gebiet kontrollieren würden.
Bilder zeigen, wie das israelische Militär Panzer und gepanzerte Fahrzeuge, die Alpha-Linie, die die Golanhöhen von Syrien trennt, überqueren.
Die Truppen sind von den Golanhöhen aus in Syrien eingedrungen, die Israel 1967 von Syrien erobert und 1981 einseitig annektiert hat.
UN-Sondergesandter kritisiert israelische Angriffe
Der UN-Sondergesandte für Syrien, Geir Pedersen, hat Israel dazu aufgefordert, seine Luftangriffe und Bodenoperation in Syrien zu stoppen. Bei einer Pressekonferenz in Genf erklärte er, diese Angriffe seien eine Verletzung des Abkommens von 1974 zwischen Syrien und Israel.
Die Pufferzone bei den Golanhöhen wurde nach dem Nahostkrieg von 1973 von der UNO eingerichtet. Seitdem patrouilliert eine UN-Truppe von etwa 1.100 Soldaten in dem Gebiet. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, das Abkommen von 1974 sei mit dem Sturz des Präsidenten Assad "zusammengebrochen".
Berichten der Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge hat die israelische Luftwaffe seit dem Sturz des Assad-Regimes am Sonntag über 300 Luftangriffe auf syrischem Boden ausgeführt.
Israel betreitet Vorrücken der Armee
Am Dienstag dementierte Israel, die Truppen seien in Richtung Damaskus vorgerückt. Oberstleutnant Nadav Shoshani, ein Sprecher des israelischen Militärs, sagte: "Die in den Medien kursierenden Berichte über das angebliche Vorrücken israelischer Panzer in Richtung Damaskus sind falsch."
Israel hat auch erklärt, es greife mutmaßliche Chemiewaffenlager und schwere Waffen an, um zu verhindern, dass diese in die Hände von Extremisten fallen.
Seine Luftangriffe auf syrische Militärstützpunkte erklärte Israel damit, es ergreife "begrenzte und vorübergehende Maßnahmen", um seine Sicherheit zu gewährleisten.